Florian Wirtz macht die Welle.
Es ist eines der größten Rätsel des Fußballs: Kann Leverkusen noch verlieren?
IMAGO/Gladys Chai von der Laage

Rom – Im Halbfinal-Hinspiel der Fußball-Europa-League trifft Bayer Leverkusen am Donnerstag (21.00 Uhr/live Sky, Servus TV) auswärts im Stadio Olimpico auf die AS Roma. In der Neuauflage des letztjährigen Semifinales will die "Werkself" Revanche für das Ausscheiden in der vergangenen Spielzeit nehmen. Im Parallelduell wird zwischen Olympique Marseille und Atalanta Bergamo (21.00/Sky, ORF) der zweite Teilnehmer für das Finale am 22. Mai in Dublin ermittelt.

46 Pflichtspiele absolvierte Leverkusen in dieser Saison und blieb dabei ungeschlagen. Seit der Krönung zum Meister gab es allerdings zuletzt nur drei Unentschieden, die allesamt erst kurz vor Spielende gerettet wurden. Nun trifft der frisch gekürte deutsche Meister wieder auf die Römer, mit denen man noch eine Rechnung offen hat. Im Vorjahr gewannen die noch von Jose Mourinho gecoachten Hauptstädter das Hinspiel mit 1:0, im Rückspiel reichte ihnen ein 0:0 zum Finaleinzug.

"Wollen ungeschlagen bleiben"

Auf dem Weg zum anvisierten Triple will das Team von Trainer Xabi Alonso den Spieß nun umdrehen. "Wir haben die Chance, das Triple zu gewinnen. Das bedeutet allen Spielern und allen im Club alles. Deswegen sind diese beiden Spiele gegen die AS zwar ein hartes Stück Arbeit, aber absolute Highlights", erklärte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes am Mittwoch. "Die Energie, die wir aus dem Halbfinale und der großen Enttäuschung im letzten Jahr schöpfen konnten, ist unser Antrieb." Und Alonso betonte: "Wir wollen ungeschlagen bleiben bis zum Ende der Saison."

Der Gegner präsentiert sich mittlerweile anders als im Vorjahr. Seit Daniele De Rossi das Traineramt bei der AS Roma im Jänner übernommen hat, sind die Hauptstädter im Aufschwung. Das Vereinsurgestein verpasste den "Giallorossi" einen etwas offensiveren Spielstil - mit Erfolg. In 20 Pflichtspielen setzte es nur drei Niederlagen. In der Liga sind die Römer drauf und dran, sich für die Champions League zu qualifizieren und im Europa-League-Viertelfinale eliminierten sie mit zwei Siegen den AC Milan.

"Es gibt keine unschlagbaren Teams"

Auch gegen Bayer soll das neue Selbstbewusstsein demonstriert werden. Dass die Deutschen noch ungeschlagen sind, lässt De Rossi kalt. "Es gibt keine unschlagbaren Teams", ließ der 40-Jährige ausrichten. Stürmer Tammy Abraham würde dies im Heimspiel gerne unter Beweis stellen. "Wir würden gern die Mannschaft sein, die ihren Lauf beendet", sagte der Engländer mit Blick auf die Werkself. Mit Abraham, Paulo Dybala und Romelu Lukaku verfügt die Roma jedenfalls über das notwendige Offensivarsenal.

Im zweiten Halbfinale hat Marseille gegen Liverpool-Bezwinger Atalanta zunächst Heimrecht. Die Franzosen nahmen im Viertelfinale die Hürde Benfica Lissabon. Für Marseille wäre es der zweite Finaleinzug, 2018 war Atletico Madrid eine Nummer zu groß. Atalanta verlor nur eines ihrer letzten sechs Ligaspiele, dazu spielten sie gegen den Favoriten Liverpool im Viertelfinale groß auf. (APA, 1.5.2024)