Künftig will Tesla den aktuellen Sprachassistenten offenbar auch für komplexere Anfragen rüsten.
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Tesla-Besitzer gingen die letzten Monate durch ein Wellenbad der Gefühle. Mitarbeiterabbau beim Autobauer, Einsparungen und ein Vorstand, der dem Chef nicht mehr so richtig traut. Für positive Nachrichten sorgt jetzt ausgerechnet ein Hacker, der in einem Fahrzeugupdate Hinweise dafür gefunden haben will, dass Tesla offenbar an einem neuen Sprachassistenten arbeitet.

"Mir ist kalt!"

Der auf Tesla spezialisierte Hacker "Green" sah sich den Code des Fahrzeugupdates 2024.14.3 etwas genauer an und veröffentlichte seine Entdeckungen vor wenigen Tagen auf X. Neben der geplanten Unterstützung von Amazon Music zählt er auch einen "Tesla Voice Assistant" auf, der mit einem "Aufweckwort" aktiviert werden soll. Genaue Details, was der Sprachassistent alles können soll und ab wann er einsatzbereit sein wird, konnte der Hacker nicht ergründen.

Ganz abwegig ist der Gedanke nicht, besitzt Tesla-Chef Elon Musk doch auch das KI-Startup xAI. Eine Zusammenarbeit der beiden Firmen schloss der Firmenchef nie aus, doch ob der entdeckte Sprachassistent schon ein Kind einer solchen Zusammenarbeit sein könnte, klingt nach einer gewagten These. Diese würde voraussetzen, dass die beiden Unternehmen tatsächlich schon länger kooperieren oder der noch namenlose Sprachassistent wohl noch ein wenig auf sich warten lässt.

Sprachassistenten in Autos sind keine neue Idee. Bereits 1996 hat etwa Mercedes Linguatronic in ihre S-Klasse verbaut. Das System verstand damals schon 30 Wörter sowie Zahlen, und so konnte man etwa das Autotelefon bedienen. Heute haben mehrere Autohersteller eigene Lösungen. Bei Ford kooperiert man etwa mit Alexa. Mit Befehlen wie "Mir ist kalt" kann man die Heizung höher drehen. Auch die Nutzung von Apple Carplay oder Android Auto ist für viele schon zur Selbstverständlichkeit geworden, um Anrufe zu tätigen oder Apps zu starten.

ChatGPT

Auch Tesla hat bereits so eine Funktion mit "Tesla Voice Command", die eben diese Sprachkommandos auch schon mit sich bringt. Der neue "Assistent" müsste also eine Weiterentwicklung sein, die mehr als das bietet. Einen ähnlichen Weg geht in diesem Jahr auch VW. Der deutsche Autobauer hat angekündigt, in aktuelle Elektrofahrzeuge wie den ID.7 oder den ID3 oder Verbrennern wie dem Tiguan oder Golf ChatGPT-Unterstützung anbieten zu wollen. In Europa soll dieser Service bis Mitte des Jahres ausgerollt werden. Damit erweitert man das aktuelle Angebot des Sprachassistenten Ida, der sich bei umfangreicheren Anfragen dann künftig mit einer komplexeren KI verbindet. (red, 4.5.2024)