Altach holte zuletzt gegen die Austria aus Wien ein Remis, jetzt soll ein Sieg gegen Wolfsberg folgen.
APA/GEORG HOCHMUTH

Altach - In der 30. Runde der Fußball-Bundesliga kommt es am Samstag (17 Uhr/Sky) zum Duell zwischen Altach und dem WAC. Während der SCR mit einem Sieg noch die Europacupplätze angreifen will, geht es für den WAC darum, nach der 0:2-Niederlage gegen BW Linz eine Reaktion zu zeigen und Platz zwei in der Qualifikationsgruppe abzusichern. Momentan beträgt der Vorsprung der Kärntner auf Altach drei Spiele vor Schluss fünf Punkte, bei einer Niederlage würden die Karten neu gemischt werden.

Altach-Trainer Joachim Standfest richtet den Blick nach oben, der Abstiegskampf ist für ihn kein Thema: "Wir haben alles in der eigenen Hand." Der Fokus liegt nun auf Platz zwei und eine mögliche Teilnahme am Europacup-Play-off: "Wenn wir gewinnen, sind wir voll im Geschäft dabei." Altach hat in der Qualifikationsgruppe erst ein Spiel verloren, zuletzt gab es nach zwei Rückständen noch ein 2:2-Unentschieden auswärts bei Austria Wien. "Wir haben eine extrem charakterstarke Mannschaft", erklärte Standfest.

Wer gegen die Kärnter im Tor stehen wird, ist noch offen, Tobias Schützenauer und auch Stammtormann Dejan Stojanovic trainieren nach Verletzungen wieder. "Wir warten das Aktivieren am Spieltag noch ab. Bei Dejan ist die Wahrscheinlichkeit aber am geringsten, dass er spielen kann", sagte Standfest. In der Negativserie, in der sich der Gegner befindet, sah der Altach-Coach keinen Vorteil: "Die Saison ist für den WAC nicht so verlaufen, wie sie sich das vorgestellt haben. Wenn wir aber nicht bereit sind, hilft eine schlechte Serie vom Gegner nichts."

Jeder will Zweiter werden

Der WAC konnte seit der Punkteteilung erst ein Spiel gewinnen. "Ich verlange eine klare Steigerung zum Spiel gegen Blau-Weiß Linz. Es wird nötig sein, was mitzunehmen, um Zweiter zu werden. Nach einem kleinen Rückschlag kommt sofort Unsicherheit rein. Das haben wir kritisiert und mit den Spielern besprochen", sagte Trainer Manfred Schmid, der Platz zwei als Ziel ausgerufen hat.

Verzichten muss er dabei auf den gesperrten Nikolas Veratschnig. Augustine Boakye hat die Reise zwar angetreten, ist aber mehr als fraglich. Nicht im Bus nach Vorarlberg saßen hingegen Mario Leitgeb und Hendrik Bonmann. Beide werden den Verein im Sommer verlassen und stehen nicht mehr im Kader.

Im Parallelspiel Blau-Weiß Linz gegen WSG Tirol ist der Blick ebenfalls nach oben gerichtet. Nach dem am vergangenen Wochenende fixierten Klassenerhalt dürfen beide Teams mit dem Europacup-Play-off spekulieren. In Linz wird sich weisen, für wen eine Saisonverlängerung realistisch ist. "Für den Sieger aus dieser Partie geht noch einmal eine kleine Tür auf", sagte WSG-Coach Thomas Silberberger.

Von einem Schaulaufen in den letzten drei Runden wollen beide Teams nichts wissen, auch wenn man aller Abstiegssorgen ledig ist. "Die Erleichterung über den Klassenerhalt ist natürlich schon groß. Ich hatte eine Riesen-Verantwortung. Es ging um Existenzen", berichtete BW-Trainer Gerald Scheiblehner. "Das Druckgefühl war an allen Ecken und Enden zu spüren. Als Trainer kann man sich aber nicht zu lange freuen, spätestens zwei Tage später sind die nächsten Ziele da."

Gute Nachrichten gab es für Scheiblehner an der Personalfront. Nach Offensivspieler Simon Seidl verlängerte auch Goalgetter Ronivaldo seinen Vertrag. Der 35-jährige Stürmer bleibt nun bis 2025 bei den Stahlstädtern, wie der Verein am Freitag mitteilte.

WSG-Coach schließt 0:0 fast aus

Seidl sprach derweil vom "Bonusziel Europacup-Play-off-Halbfinale" zum Saisonfinale. Dazu reicht nach dem Cupsieg von Sturm Graz Rang zwei in der Qualigruppe. "Das ist möglich und nicht utopisch", so Scheiblehner. Sowohl den Blau-Weißen als auch der WSG fehlen derzeit nur drei Punkte auf das zweitplatzierte Wolfsberg. Die Linzer sind zudem als einziges dieser drei Teams im Besitz eines Sternchens, durch den sie bei Punktegleichheit vorgereiht werden.

Der Wattener Trainer erwartet ein "lässiges Match". "Beide Mannschaften werden mit offenem Visier spielen. Ein 0:0 kann ich fast ausschließen", sagte Silberberger, der froh ist, dass die wochenlange Parole "Verlieren verboten" nun vom Tisch ist. Geschenke werden aber keine verteilt. "Jetzt nur auf eine Genusstour zu gehen, das ist nicht mein Ansatz. Da wird vielleicht noch einmal der cholerische Ansatz gefragt sein. Bundesligaspiele so einfach herschenken will ich überhaupt nicht", so Silberberger, der im Falle des Einzugs ins Play-off seinen Abschied bei der WSG noch ein wenig hinauszögern könnte. (APA, red, 4.5.2024)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zu den Spielen der 30. Fußball-Bundesliga-Runde (alle live Sky):

Blau-Weiß Linz - WSG Tirol (Linz, Hofmann Personal Stadion, SR Weinberger). Bisherige Saisonergebnisse: 4:2 (a), 1:2 (h), 1:2 (a)

Blau-Weiß: Schmid - Pasic, Fa. Strauss, Maranda - S. Seidl, Haudum, Briedl, Pirkl - Mensah, Ronivaldo, Noß

Es fehlen: Joao Luiz (Achillessehnenriss), Koch (Sprunggelenk)

WSG: Stejskal - Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, D. Gugganig, Schulz - Taferner, Müller, Ogrinec - Prelec, Diarra

Es fehlen: Stumberger (Kreuzbandriss), Ozegovic (Muskelfaserriss)

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SCR Altach - Wolfsberger AC (Altach, Cahspoint Arena, SR Ebner). Bisherige Saisonergebnisse: 0:0 (h), 1:1 (a), 0:0 (a)

Altach: Schützenauer - Estrada, L. Gugganig, Koller - Gebauer, Demaku, Jäger, Ouedraogo - Bähre, Fadinger - Santos

Es fehlen: Fe. Strauss (krank), Edokpolor (muskuläre Probleme)

Fraglich: Jurcec (krank), Stojanovic (Handbruch)

WAC: Gütlbauer - Piesinger, Omic, Baumgartner - Jasic, Tijani, Scharfetter, Altunashvili, Scherzer - Karamoko, Ballo

Es fehlen: Veratschnig (gesperrt), Zimmermann (Kreuzbandriss), Rieder, Röcher (beide angeschlagen), Bonmann, Leitgeb (beide nicht im Kader)

Fraglich: Boakye (angeschlagen)