In Kenia und einem großen Teil Ostafrikas gibt es seit einigen Wochen heftige Regenfällen.
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Nairobi – Bei den Überschwemmungen in Kenia ist die Opferzahl weiter gestiegen. Seit dem Beginn der Überflutungen im März seien bereits 76 Menschen ums Leben gekommen, teilte die Regierung in Nairobi am Samstag mit. Zugleich stimmte sie die Bevölkerung auf weitere "noch heftigere Regenfälle" ein. Die Opferzahl sei in den vergangenen Stunden weiter angestiegen, erklärte Regierungssprecher Isaac Mwaura. Zudem gebe es 29 Verletzte und 19 Vermisste.

Mehr als 130.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, sagte Mwaura weiter. Am schwersten betroffen von dem Hochwasser sei bisher die Hauptstadt Nairobi mit 32 Todesopfern und mehr als 16.900 Vertriebenen.

Klimaphänomen El Niño 

Kenia und ein großer Teil Ostafrikas werden seit einigen Wochen von heftigen Regenfällen heimgesucht, die auf das Klimaphänomen El Niño zurückgeführt werden. Laut Regierungssprecher Mwaura sind alle fünf Staubecken am Fluss Tana randvoll. Für die kommenden 24 Stunden werde daher vor massiven Überschwemmungen gewarnt. Bewohner der betroffenen Flussabschnitte seien aufgerufen, sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit zu bringen.

Auch Kenias Nachbarland Tansania leidet unter heftigen Regenfällen. Dort starben mindestens 155 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen. Im ostafrikanischen Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, mussten nach Angaben der Regierung und der UNO wegen der heftigen Regenfälle in den vergangenen Monaten bereits etwa 96.000 Menschen fliehen. (APA, 27.4.2024)