Als Garfield das letzte Mal im Kino war, hatte er die Stimme von Bill Murray. Dieser gab später zu, nur versehentlich die Rolle angenommen zu haben, weil er den Drehbuchautor der Verfilmung von 2004, Joel Cohen, mit dem renommierten Joel Coen von den Coen-Brüdern verwechselte. Im Deutschen wurde die Montage hassende Katze damals von Thomas Gottschalk gesprochen.

Auf die prominenten Synchronsprecher Chris Pratt (Garfield) und Samuel L. Jackson (sein Vater Vic) muss man auch diesmal verzichten, wenn man Garfield – Eine extra Portion Abenteuer auf Deutsch im Kino sieht. Dafür spricht Hape Kerkerling die fette, faule und Lasagne liebende Katze. Bei seinem Herrchen Jon hat Garfield ein schönes Leben. Doch dann werden er und Hündchen Odie von der fiesen Perserkatze Jinx (Anke Engelke) entführt und Garfields lange verschollener Vater Vic taucht wieder auf. Um eine alte Schuld zu begleichen, sollen sie gemeinsam eine Laktose-Fabrik überfallen – natürlich kann das nur schiefgehen.

I Don't Like Mondays

Garfield – Eine extra Portion Abenteuer ist ein Film, mit dem Kinder ihren Spaß haben werden. Erwachsene haben wohl eher Verständnis für den misanthropischen Miezekater, der nämlich so gar keine Lust auf dieses Abenteuer hat. Visuell unterhält der 101 langatmige Minuten dauernde Film durchaus mit ein paar kreativen Einfällen. Da gibt es einen schmackhaften Kampf in der Käsefabrik, generell wird viel animiertes Essen verschlungen, und mit seiner absoluten Unlust irgendwas zu machen, ist Garfield schon ein Sympathieträger. Auch die Bösewichte sind ganz lustig.

Insgesamt kann die ansprechende Gestaltung aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gesamte Produktion einen uninspirierten, fast schon faulen Eindruck macht – so wie Garfield selbst. Am Ende bleiben ein paar lustige Momente übrig, um die eine klischeehafte Raubüberfall-Geschichte konstruiert wurde. Ob da nicht vielleicht "CatGPT" seine Pfoten im Spiel hatte? (Jakob Thaller, 10.5.2024)