New York - Die Untersuchung der UNO zum Mord an der früheren pakistanischen Regierungschefin Benazir Bhutto vor zwei Jahren dauert länger als geplant. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verschob am Donnerstag die Frist für die Abgabe des Abschlussberichts um drei Monate auf den 31. März 2010. Angesichts der "Fülle der Informationen" und der noch ausstehenden Analysearbeit habe die Untersuchungskommission um mehr Zeit gebeten, teilte Bans Sprecher Martin Nesirky am UN-Sitz in New York mit.

Am 27. Dezember 2007 hatte ein Selbstmordattentäter bei einer Wahlkampfveranstaltung in Rawalpindi nahe Islamabad zunächst auf Bhutto geschossen und sich dann in die Luft gesprengt. Der damalige Präsident Pervez Musharraf hatte den Mord an seiner erbitterten Rivalin dem pakistanischen Taliban-Führer Baitullah Mehsud angelastet. Bhuttos Witwer Asif Ali Zardari, der Musharraf später ablöste, äußerte hingegen den Verdacht, der Mord an seiner Frau sei von pakistanischen Führungskreisen in Auftrag gegeben worden.

Die UN-Kommission soll lediglich die Umstände und den Hergang des Anschlags beleuchten, die Klärung der strafrechtlichen Verantwortlichkeiten obliegt den pakistanischen Behörden. Geleitet wird das dreiköpfige Gremium vom chilenischen UN-Botschafter Heraldo Munoz. Die pakistanische Regierung hatte nach dem Sieg von Bhuttos Partei bei den Parlamentswahlen im Februar 2008 um die UN-Untersuchung gebeten. (APA/AFP)