Islamabad - Zum Schutz ihrer Nuklearanlagen vor Angriffen während eines möglichen Krieges haben sich Pakistan und Indien gegenseitig über ihren Atom-Bestand informiert. Die beiden Länder tauschten am Freitag Verzeichnisse über ihre Atomanlagen aus, wie das Außenministerium in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad mitteilte.

Der 1988 vereinbarte jährliche Austausch der Listen am Neujahrstag ist als vertrauensbildende Maßnahme zwischen den beiden Atommächten gedacht, deren Beziehungen wegen der umstrittenen Himalaya-Region Kaschmir, vor allem aber wegen der Anschläge in Mumbai (Bombay) im November 2008 sehr angespannt sind. Nach dem Abkommen von 1988 verpflichten sich beide Länder, im Kriegsfall von Attacken auf die Atomanlagen abzusehen. Außerdem richteten beide Regierungen eine direkte Telefonverbindung ein.

Bei der Anschlagsserie in Mumbai auf einen Bahnhof, mehrere Luxus-Hotels und andere Ziele waren mehr als 170 Menschen ums Leben gekommen, darunter neun der Attentäter. Indien macht die verbotene pakistanische Islamisten-Organisation Lashkar-e-Taiba für die verheerenden Angriffe verantwortlich. (APA/AFP)