Paris - Der Spinosaurus gilt als eines der größten Landraubtiere der Erdgeschichte. Einer aktuellen Studie zufolge hat er seine Zeit allerdings teilweise im Wasser verbracht. Die bis zu 18 Meter langen und elf Tonnen schweren Saurier hätten sich wie heutige Krokodile oder Flusspferde auch in Gewässern aufgehalten, teilte das französische Wissenschaftszentrum CNRS am Montag mit, das an der Untersuchung für die US-Fachblatt Geology (Februar-Ausgabe) beteiligt war. Dies zeige eine Analyse der Sauerstoffmoleküle, die in ihren Zähnen enthalten seien. Für die Jäger war das Leben im Wasser demnach ein Vorteil, weil sich damit der Wettbewerb mit anderen großen Dinosauriern "um Nahrung und Gebiete" verringerte.

Die Spinosaurier haben vor 90 bis 150 Millionen Jahren die Erde bevölkert. "Bis vor kurzem dachte man, dass die Dinosaurier ausschließlich an Land lebten, weil ihr Körperbau keine besondere Anpassung an die Lebensweise im Wasser zeigte", sagte der französische Paläontologe Romain Amiot. Ein Teil der Wissenschaft verweise aber schon länger darauf, dass ein großer Teil ihrer Nahrung wahrscheinlich aus Fischen bestanden habe und sie deshalb viel Zeit im Wasser verbracht haben müssten. Dies habe die Analyse des Minerals Apatit in den Zähnen der Urzeit-Riesen nun bestätigt.

Sauerstoff als Hinweise

In der Studie wurde das Vorkommen von Sauerstoff 16 und Sauerstoff 18 in den Zähnen untersucht. Beide Isotope sind typischerweise bei Land- und Wassertieren unterschiedlich. Grund sei, dass der Körper von Landtieren Wasser durch Schwitzen verliere, sagte Amiot. So zeige sich dieser Unterschied heute etwa deutlich "zwischen Flusspferden und anderen Säugern", die am selben Ort leben. Finanziert wurde das Studienprojekt zu den Spinosauriern laut Amiot von der Jurassic-Stiftung, die Steven Spielberg, der Regisseur der "Jurassic Park"-Filme, ins Leben gerufen hatte. (red/APA)