Innsbruck - "Es muss einschätzbar sein, was mit den Olympischen Jugendspielen finanziell auf uns zukommt", äußerte sich die Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach (Liste Für Innsbruck) am Montag erneut skeptisch über die Winterspiele 2012. Denn: "Entweder man macht es ordentlich oder gar nicht." Auch das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) und das Internationale Olympische Komitee (IOC) seien aufgefordert, sich finanziell "einzubringen". Ein Ausstieg sei "schwierig, aber machbar", immerhin hätten die Olympischen Spiele 1976 auch nur deshalb in Innsbruck stattgefunden, weil "andere (Denver) das nicht zusammengebracht haben".
Noch keine exakte Zahlen

Sie, Zach, habe jedenfalls aus der EURO mit ihrem Millionenverlust in den Fanzonen und dem Rücktritt ihres "Kronprinzen", Vizebürgermeister Christoph Platzgummer, gelernt. Nach intensiveren Planungen für die Youth Olympic Games (YOG) hatte die Innsbrucker Bürgermeisterin vor kurzem eine Überarbeitung des Finanzkonzepts angekündigt. 15 Millionen Euro hätten die Jugendspiele 2012 ursprünglich kosten sollen, mittlerweile liegen die Berechnungen irgendwo zwischen 18 und 20 Millionen, genaue Zahlen lägen Zach noch nicht vor.

Landeshauptmann Günther Platter (VP) fordert unterdessen ein klares Ja der Innsbrucker zu den Olympischen Jugendspielen. Die derzeitige Debatte schade dem Sportland Tirol. Die Jugendwinterspiele seien ein "Glücksfall" für Tirol und brächten "positive Werbung". Im Februar soll eine Delegation aus Tirol die YOG bei den Winterspielen in Vancouver präsentieren. "Bis dahin brauchen wir eine Zusage", sagte Platter.

Sein Stellvertreter Hannes Gschwentner (SP) gab unterdessen zu, dass man sich bei "gewissen Budgetpunkten" verschätzt habe. Die Grünen wollen jetzt auch wissen, was ein YOG-Ausstieg kosten würde. (Verena Langegger - DER STANDARD PRINTAUSGABE 2.2. 2010)