Bild nicht mehr verfügbar.

Auf die Kälte (im Bild ein Eisgebilde auf einer Fensterscheibe) folgt oft eine Grippewelle ...

Foto: APA/BARBARA GINDL

London - Trockene Kälte begünstigt die Ausbreitung von Grippewellen. Die geringe Luftfeuchte erleichtert den Influenzaviren offenbar das Überleben im Freien, wie eine US-amerikanische Studie zeigt. Demnach könnten Mediziner den Verlauf solcher Epidemien mit Hilfe von Wetterberichten abschätzen.

Seit langem rätseln Gesundheitsexperten, warum Grippewellen hauptsächlich im Winter kursieren. Klimaforscher der Oregon State Universität glichen nun für etliche US-Bundesstaaten die Verläufe solcher Epidemien über mehrere Jahre mit dem jeweiligen Wetter ab. Resultat: In rund 60 Prozent der analysierten Fälle ging der Epidemie eine trockene Kältephase voraus.

"Das Virus reagiert darauf fast unverzüglich", sagt Erstautor Jeffrey Shaman. "Die Transmissionsraten steigen und etwa zehn Tage später folgt der Anstieg der Influenza-Mortalität." Der Forscher betont aber im Online-Journal PLoS Biology, dass auch andere Faktoren die Ausbreitung beeinflussen, etwa die kursierende Variante des Virus, die Empfänglichkeit der Bevölkerung sowie die Kontakte von Infizierten zu anderen Menschen. Dennoch könne man schon aus dem Wetter wichtige Schlüsse zur Ausbreitung von Grippewellen ableiten. (APA/apn)