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"Da muss ich mich dann nicht schämen"
Der scheue Weltkünstler Gerhard Richter verrät, warum er das Interpretieren lieber anderen überlässt - Interview von Andrea Schurian

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Dresden - Der Maler Gerhard Richter schafft zwei Werke für das neue Albertinum in Dresden. "Derzeit entstehen eine Arbeit aus Glasscheiben und ein Werk aus 100 Hinterglasbildern extra für Dresden", sagte der Leiter des Gerhard Richter Archivs, Dieter Elger.

Die neuen Kunstwerke sollen einen Raum in dem sanierten Ausstellungsgebäude an der Brühlschen Terrasse füllen, das im Juni eröffnet werde. "In einem zweiten Raum werden wir eine Art Überblick über Richters Werk seit 1963 zeigen", sagte Elger. Dabei seien Leihgaben des Künstlers und von Sammlern sowie Stücke aus dem Archiv und der Galerie Neue Meister zu sehen. "Das reicht von frühen Arbeiten bis zu neueren Werken."

Außer dem 2009 erworbenen "Porträt Dr. Knobloch" (1964), der Leihgabe "Tante Marianne" (1965) und einem abstrakten Bild, das Richter der Galerie Neue Meister geschenkt hatte, kommen "Die Sekretärin" aus der Sammlung des Bundes, das "Motorboot", "Acht Lernschwestern", eine Farbtafel, ein graues Bild, ein Spiegel sowie zwei oder drei abstrakte Werke nach Dresden. Die Glasscheiben-Arbeit bestehe aus neun dreimal zwei Meter großen Scheiben und einer Stahlkonstruktion, erklärte Elger. Das Kunstwerk sei zunächst eine Leihgabe von Richter, die Hinterglasbilder eine Arbeit für Dresden.

Der 1932 in Dresden geborene Richter zählt neben Georg Baselitz und Sigmar Polke zu den bedeutendsten Gegenwartskünstlern. Er war kurz vor dem Mauerbau in den Westen gegangen. Der 78-Jährige lebt und arbeitet in Köln. Nach der Wende hatte Richter seine Heimatstadt "wiederentdeckt" und 1996 erstmals dort ausgestellt. 2004 gab er 41 Bilder aus seinem Fundus sowie aus privaten Sammlungen als Leihgaben nach Dresden, 2005 war für mehrere Monate sein RAF-Zyklus zu sehen.

Bis zur Schließung des Albertinums wegen Sanierung 2006 hatten insgesamt drei Richter-Säle die Sammlung der Galerie Neue Meister gekrönt. 2005 wurde das Gerhard Richter Archiv Dresden gegründet, das Bücher, Kataloge, Fotos, Briefe und Dokumente zu Richter sammelt und verwahrt und für Forschungszwecke zur Verfügung stellt. (APA)