München - Der deutsche Autobauer BMW will vom Absatzboom in China und Indien profitieren und künftig verstärkt im Ausland produzieren. Seien bisher etwa 70 Prozent der Wagen im Inland gebaut worden, sollten es künftig eher nur noch 60 Prozent sein, kündigte BMW-Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt in der "Süddeutschen Zeitung" (SZ; Montag-Ausgabe) an. Der Konzern halte es für wichtig, mit seiner Produktion den wichtigen Zukunftsmärkten zu folgen.

Ängste, dass mit dieser Rechnung Arbeitsplätze vom In- ins Ausland verlagert werden, müssten die Mitarbeiter aber nicht haben. "Das bedeutet nicht, dass die Inlandsarbeitsplätze abwandern, sondern dass unser Wachstum in erster Linie im Ausland stattfinden wird", sagt der BMW-Manager. China sei der größte Markt für den 7er. "Unser Erfolg in China und der dortigen Fabrik sichert Arbeitsplätze bei der 7er- Produktion in Dingolfing", sagt Arndt. Weltweit beschäftigte das Unternehmen Ende 2008 rund 100.000 Menschen, einen großen Teil davon am Firmensitz in München sowie in den Werken Dingolfing, Regensburg und Berlin.

Mit dem verstärkten Wachstum im Ausland zieht BMW die Konsequenzen aus der ungleichen Entwicklung einzelner Märkte. So sind die Aussichten für den europäischen Markt nach dem Auslaufen von Abwrackprämien alles andere als optimistisch: Branchenanalysten erwarten für Europa im laufenden Jahr einen Rückgang des Autoabsatzes von bis zu 15 Prozent im Vergleich zu 2009 - und dies war schon ein schlechtes Jahr. Dies käme einem Rückgang von bis zu zwei Millionen Autos gleich.

BMW verkauft heute an die 1,3 Millionen Autos weltweit im Jahr; bis 2016 sollen es 1,6 Millionen, im Jahr 2020 dann zwei Millionen sein. Ein Großteil dieses Wachstums wird außerhalb Deutschlands und Europas stattfinden, glauben die Manager in München - und setzen daher auf ausländische Fabriken.  (APA)