Im ORF-Zentralbetriebsrat ist es am Montag doch nicht zum angekündigten Wechsel in der Führung gekommen: Entgegen der ursprünglichen Abmachung bleibt Gerhard Moser ("Liste Unabhängige") Zentralbetriebsratsobmann und wird den Vorsitz zur Halbzeit der Funktionsperiode nicht an den SP-nahen Michael Götzhaber ("Liste Perspektive") abgeben, teilte Moser mit. Moser wird das Gremium auch die restlichen beiden Jahre leiten.

Man sei sich einig gewesen, dass in einer Situation, die von Unklarheiten über das ORF-Gesetz, dem Wechsel in den Gremien, anhaltenden Spardruck und angekündigte Strukturreformen geprägt sei, auf Kontinuität an der Spitze des Zentralbetriebsrates Wert zu legen sei, begründete Moser den Schritt. Darüber hinaus habe sich in den vergangenen beiden Jahren im Zentralbetriebsrat "ein durchaus konstruktives und Listen- bzw. Fraktionen übergreifendes Arbeitsklima" entwickelt.

Für Michael Götzhaber, der den Vorsitz übernehmen hätte sollen, sei außerdem zur Zeit ein Wechsel von Kärnten nach Wien aufgrund seiner derzeitigen Arbeitssituation und Lebensplanung nicht möglich. Von Kärnten aus wäre laut Götzhaber "ein 100-prozentiger Einsatz im Zentralbetriebsrat nicht garantiert gewesen", wurde er in der Mitteilung zitiert.

Moser und Götzhaber hatten sich bei ihrem Antritt im Februar 2008 ursprünglich darauf verständigt, sich die Amtsperiode zu teilen: Im Rahmen einer Teilzeitlösung war Radiobetriebsrat Moser mit seiner unabhängigen Liste für die ersten zwei Jahre zum obersten Belegschaftsvertreter der ORF-Mitarbeiter gewählt worden. Den Rest der Periode sollte Götzhaber übernehmen. (APA)