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Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Vergessen wir die altgermanischen Vornamen, die Frau Barbara ihren zehn Kindern gegeben hat. Nehmen wir nur zur Kenntnis, dass Frau Rosenkranz die rechtsextremen Aktivitäten ihres Gatten nie öffentlich abgelehnt hat. Um Frau Rosenkranz selbst politisch richtig einzuordnen, genügt es, dass sie die Leugnung des Holocaust (durch ihren FPÖ-Kollegen John Gudenus) als "freie Meinungsäußerung" bezeichnet hat; und dass sie das Gesetz über das Verbot der nationalsozialistischen Wiederbetätigung doch eher abgeschafft sehen wollte. Barbara Rosenkranz ist eine von jenen stillen extrem Rechten, die gelernt haben, staatsanwaltsicher zu formulieren. Ihr Hauptthema, die Abwehr fremden Blutes von den Grenzen unserer schönen Heimat, wird ohnehin von vielen Leuten geteilt, die da nicht tiefer blicken (wollen).

Diese Kandidatur ist natürlich die konsequente Fortsetzung einer Kampagne der Strache-FPÖ. Es geht darum, extrem rechtes Denken zu legitimieren und als normal erscheinen zu lassen. Eine beachtliche Bresche ist ja schon durch die Wahl des Martin Graf zum Dritten Nationalratspräsidenten geschlagen worden. Es hat schon früher extrem rechte Kandidaturen bei Präsidentschaftswahlen gegeben (Norbert Burger 1980, Otto Scrinczi 1986). Aber das waren (FP-)Splittergruppen. Diesmal schickt die drittgrößte Parlamentspartei FPÖ eine extrem rechte Kandidatin vor. (rau, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 02.03.2010)