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Die Kathedrale in Cordoba wurde im 8. Jahrhundert als die damals größte und wichtigste Moschee in der westlichen Welt gebaut. Nach der Rückeroberung Spaniens wurde die Moschee umgebaut und zur Kirche geweiht. Die Struktur der Moschee blieb größtenteils erhalten

Foto: REUTERS/Marcelo del Pozo

 Cordoba - Am Mittwochabend kam es in der Kathedrale im südspanischen Cordoba zu Handgreiflichkeiten zwischen der spanischen Polizei und einer Gruppe österreichischer Touristen. Wie am Donnerstag das spanische Nationalradio RNE berichtet, sollen insgesamt sechs Österreicher in der Kathedrale nach dem muslimischen Ritual gebetet haben, was in der katholischen Kathedrale verboten ist.

Nachdem das private Wachpersonal die Österreicher aufgefordert hatte, dies zu unterlassen, sollen diese das Wachpersonal bedroht haben, worauf hin die Polizei gerufen wurden, mit der es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein soll. Eine Person soll das Wachpersonal wie einen Polizisten sogar mit einem großen Messer bedroht haben, verweist die spanische Nachrichtenagentur EFE auf Aussagen eines Polizeisprechers.

Nach Angaben der Polizei wurden zwei der Österreicher wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt festgenommen. Es könnte sich um eine geplante Provokation gehandelt haben, da die Österreicher mit "Walkie-Talkies" ausgerüstet waren und verschiedene Eingänge in die Kathedrale benutzt haben sollen, so ein Polizeisprecher. Nähere Hintergründe des Zwischenfalls sind noch keine Einzelheiten bekannt.

Umgebaute Moschee

Die Kathedrale wurde im 8. Jahrhundert, als Cordoba noch ein unabhängiges Emirat unter den muslimischen Besetzern war, als die damals größte und wichtigste Moschee in der westlichen Welt gebaut. Nach der Rückeroberung Spaniens durch die katholischen Könige im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Moschee umgebaut und zur Kirche geweiht. Dennoch blieb die Struktur der Moschee größtenteils erhalten. Viele Muslime fordern heute immer noch die Rückgabe des muslimischen Gebetshauses.(APA)