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Produktion und Auftragseingang stiegen bereits den achten Monat in Folge.

Foto: APA/dpa/Frank May

Berlin - Die Firmen der Euro-Zone weiteten im März ihre Geschäftstätigkeit bereits den sechsten Monat in Folge aus, wie die Markit-Experten zu ihrer Umfrage unter 3.000 Firmen mitteilten. "Die Eurozone-Industrie wurde im März von einem regelrechten Boom erfasst", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Allerdings klafften die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern auch so weit auseinander wie nie zuvor in der Geschichte der Umfrage. Vor allem das unter einer Schuldenkrise leidende Griechenland rutscht tiefer in die Rezession ab.

In Deutschland, Frankreich und Italien laufen die Geschäfte dagegen immer besser, und auch Spaniens Industrie vermeldet wieder Zuwächse. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Eurozone gewann 2,4 Zähler auf 56,6 Punkte und lag damit sogar noch höher als in einer Schätzung angenommen. Produktion und Auftragseingang stiegen bereits den achten Monat. Das Neugeschäft legte sogar so stark zu wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Schwacher Euro hilft Export

Dabei spielte die jüngste Euro-Schwäche eine wichtige Rolle: Dadurch werden europäische Produkte in anderen Währungsgebieten günstiger. Dazu kommen der anhaltende Lageraufbau, die Einführung neuer Produkte und die generelle Marktbelebung. Die Quote aus Auftragseingang und Fertigwarenlager notiere nur knapp unter ihrem Höchstwert, schrieben die Experten, "was darauf hindeutet, dass die Firmen ihre Produktion in den nächsten Monaten weiter steigern müssen, um die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten".

Der Stellenabbau setzte sich angesichts der besseren Geschäftslage mit geringerer Geschwindigkeit fort. Bereits den 22. Monat in Folge wurden Stellen gestrichen, wenngleich so wenige wie seit August 2008 nicht mehr und auch weniger als in einer ersten Schätzung angenommen. In den Niederlanden wurden sogar vereinzelt wieder neue Arbeitsplätze geschaffen. Allerdings kommen wegen der Euro-Schwäche die Gewinnmargen der Firmen unter Druck: Chemikalien, Elektronikkomponenten, Metalle, Öl, Papier oder Kunststoff waren deutlich teurer als im Vormonat. Weil die Kapazitäten immer noch nicht ausgelastet sind, können die Firmen diese Kosten nicht in vollem Umfang an die Kunden weiterreichen, die Verkaufspreise bewegten sich kaum. (APA/Reuters)