Sony hat am Donnerstag das bereits im Vorfeld heftig diskutierte Firmware Update 3.21 für die PlayStation 3 ausgeliefert. Nach der Installation ist es nicht mehr möglich, ein alternatives Betriebssystem auf den älteren Modellen der Spielkonsole zu betreiben - bei den aktuellen Slim-Modellen wurde die Funktion von Beginn an nicht unterstützt. Das Other OS-Feature wurde mit den ersten Generationen der PS3 beworben und erlaubte es Anwendern eine spezielle Linux-Distribution zu installieren.

Das Update ist bislang zwar nur optional. Wer darauf verzichtet, wird allerdings künftige Spiele, die das Update benötigen nicht mehr spielen können. Gleichzeitig wird man sich nicht mehr mit dem PlayStation Netzwerk verbinden können.

Sicherheitsaspekt

Weshalb Sony die Other OS-Funktion streicht, ist nicht im Detail bekannt. Dem Unternehmen zufolge handele es sich um "Sicherheitsverbesserungen", die sicherstellen sollen, dass weiterhin aktuelle Spiele und Inhalte für die PS3 verfügbar sind. Auf Branchenseiten wird vermutet, dass die Einstellung des Linux-Supports mit der Ankündigung des ersten angeblich erfolgreichen Hacks der Konsole zu tun hat. Hacker Geohot will einen Weg gefunden haben, die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und fordert die Nutzer nun auch auf, die neue Firmware nicht einzuspielen.  

Schwierige Lage

Zwar dürfte Linux nur von einem winzigen Prozentsatz der User auf der PS3 genutzt worden sein - zumal die Funktionalität von Anfang an stark eingeschränkt wurde - die Funktion trug neben der Unterstützung von Standard-Schnittstellen für Festplatten und Peripheriegeräten aber wesentlich zum "offenen" Image der Konsole bei.

Die Image-Einbußen dürften aber in Kauf genommen werden, um die Konsole weiterhin - als einzige der drei aktuellen Heimkonsolen neben Xbox 360 und Wii - frei von Raubkopien zu halten. Nachdem mit dem Verkauf der Hardware kaum bis gar kein Gewinn mehr erzielt wird, trägt der Softwareverkauf Großteils das Geschäft allein.  

(zw)