Wien - Auf Bezirksebene wird die Umsetzung eines generellen Verbots der Straßenprostitution nachgedacht, berichteten Wiener Medien am Mittwoch. Für Monika Vana, Stadträtin und Frauensprecherin der Grünen Wien, ist das "der völlig falsche Weg".

"Sexarbeit ist eine gesellschaftliche Realität und gesetzlich erlaubt. Ganz Wien zur Verbotszone zu erklären, geht an der Realität vorbei", meinte sie in einer Aussendung. Die bestehenden Verbotszonen stellten Sexarbeit in ganzen Stadtteilen, wie es etwa im 15. Bezirk der Fall ist, nach dem Wiener Prostitutionsgesetz sowieso unter Strafe, die Probleme würden damit aber nicht gelöst. "Verbotszonen bringen nur mehr illegale Sexarbeit und bürden Frauen hohe Verwaltungsstrafen auf, die sie nie bezahlen können", so Vana. 

Notruf und Streetwork

Birgit Hebein, Grüne Klubobfrau in Rudolfsheim-Fünfhaus, schlägt zur Beruhigung der Situation rund um den Westbahnhof die Einführung eines 24-Stunden-Notruftelefons vor. "Für SexarbeiterInnen wie für AnrainerInnen ist damit eine sofortige Ansprechperson garantiert und Unterstützung möglich", erklärte Hebein.

Weiters wollen die Grünen durch verkehrsbauliche Maßnahmen dem Problem des Verkehrslärms durch kreisende Freier entgegentreten. Mehr Streetwork und regelmäßige Informationsabende für AnrainerInnen sollen das gegenseitige Verständnis verbessern. "Wenn es Probleme gibt, müssen alle ins Boot geholt werden, um gemeinsame Lösungen zu finden", so Hebein abschließend. (red)