Wien (APA) - Nach den AHS wird auch die Matura an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) reformiert. Ab dem Schuljahr 2014/15 soll die schriftliche Reifeprüfung auch an den BHS am gleichen Tag abgehalten werden, in den Fächern Deutsch, Mathematik und lebende Fremdsprache gibt es österreichweit einheitliche Aufgaben. Außerdem müssen alle BHS-Maturanten im Vorfeld eine "Diplomarbeit" schreiben. Eine entsprechende Gesetzesnovelle geht heute, Donnerstag, in Begutachtung.

Die neue Matura an den BHS orientiert sich weitgehend an der im Vorjahr beschlossenen Reifeprüfungsreform an den AHS. Sie tritt jedoch erst ein Jahr später in Kraft (die BHS werden im Unterschied zur AHS-Oberstufe fünfjährig geführt, Anm.).

Die Vorbereitungen für die Zentralmatura sind an den BHS jedenfalls "viel aufwendiger als an den AHS", sagt der Direktor des mit der Abwicklung des Projekts beauftragten Bundesinstituts für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung (BIFIE), Josef Lucyshyn. Immerhin gebe es an den BHS nicht wie an den AHS drei Lehrpläne (Gymnasium, Realgymnasium und wirtschaftskundliches Gymnasium), sondern 400 verschiedene.

Zentral festgelegte Kompetenzen

Derzeit werden vom BIFIE jene Kompetenzen festgelegt, die alle Schüler der fünf verschiedenen BHS-Formen (kaufmännisch, technisch, humanberuflich, land- und forstwirtschaftlich sowie Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik) beherrschen sollten. Dafür müssen "im Eiltempo" (Lucyshyn) jene Lehrpläne adaptiert werden, die diese als Querschnittsmaterie fixierten Elemente noch nicht enthalten. Bis Juni soll diese Arbeit abgeschlossen sein. Im Herbst wird das BIFIE damit beginnen, die Fragen für Deutsch, Mathematik, Englisch sowie für Französisch, Spanisch und Italienisch auszuarbeiten.

Neben Querschnittsmaterien für alle BHS-Formen gibt es auch jeweils nach Schulform ausdifferenzierte Fragen: So werden etwa für Mathematik Fragen erstellt, die Maturanten aller fünf Schulformen beantworten müssen. Zusätzlich wird es spezielle Mathe-Fragen geben, die nur etwa an der HTL oder an land- und forstwirtschaftlichen Schulen relevant sind. (APA)