Wien - Beamten-Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat Überlegungen für eine Null-Lohnrunde der Beamten bestätigt. Das sei "eine von mehreren Möglichkeiten", sagt Heinisch-Hosek in Interviews für die "Oberösterreichischen Nachrichten" und "Tiroler Tageszeitung". Bundeskanzler Werner Faymann hatte bereits vor rund zwei Wochen angekündigt, dass "von den Biennien über die Zulagen bis zur nächsten Gehaltsrunde" vieles zur Diskussion stehe.

"Es wird in Bereichen gespart werden müssen, wo man nie geglaubt hätte, dass gespart werden muss. Alles ist möglich, aber wir wollen schonend vorgehen", kündigt Heinisch-Hosek jetzt an. Neben einer Null-Lohnrunde gebe es für die Beamten-Ministerin aber auch "Möglichkeiten, wo man etwas wegschneiden muss. Man könnte derartige Einschnitte auch zeitlich begrenzt einführen. Derzeit ist alles offen."

"Ein nationaler Kraftakt"

Bei der Entscheidung werde es dann darauf ankommen, "wie groß die Lücke sein wird, die wir mit Einsparungen beim öffentlichen Dienst noch schließen müssen, wenn die einzelnen Ressorts ihr Sparprogramm auf den Tisch gelegt haben."

Aber egal, ob man nun bei der Lohnerhöhung, bei den Zulagen oder den Biennien, also den zweijährigen Gehaltssprünge ansetzt, "es kann nur mit einem nationalen Kraftakt gelingen. Die Regierung wird sich auch gegen den Willen der Gewerkschaft dazu bekennen müssen", fordert Heinisch-Hosek die Unterstützung auch des Koalitionspartners ein. Auch Faymann hatte zuvor schon Rückendeckung der ÖVP eingefordert.

Wenig überraschend lehnte Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer die Überlegung der Ministerin im Ö1-Abendjournal ab. Es sei eine "Unkultur, mit einzelnen die Kollegenschaft verunsichernden Botschaften an die Öffentlichkeit zu treten. (APA)