Hamburg - Der Aprilscherz ist nicht nur in den meisten westeuropäischen Ländern fester Brauch, auch in den USA, Australien, Südafrika und Indien wird er gepflegt. Woher der Aprilscherz ursprünglich stammt, ist unklar, die Redewendung "in den April schicken" jedenfalls ist im deutschsprachigen Raum erstmals 1618  überliefert.

Die angeführten historischen Wurzeln des Aprilscherzes sind zahlreich. Ein Grund für dessen Entstehung könnte die Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. gewesen sein. 1564 verlegte er Neujahr vom 1. April auf den 1. Jänner. Als "April- Narr" galt, wer an dem alten Datum festhielt. Andere Erklärungsversuche sehen den Ursprung im römischen Narrenfest zu Ehren des Kriegsgottes Mars oder im indischen "Hulfest". Bei beiden spielte Unfug eine große Rolle. Wahrscheinlich besteht auch ein Zusammenhang mit Frühlingsbräuchen.

Am Aprilanfang sollte man sich nicht nur vor Freunden und Familienangehörigen in Acht nehmen. Auch Politiker stellen an diesem Tag ihren Sinn für Humor unter Beweis. 1986 eröffnete der damalige dänische Ministerpräsident Poul Schlüter der internationalen Presse, Dänemark wolle sich für eine Abschaffung des Linksverkehrs in Großbritannien einsetzen. 

BBC's fliegende Pinguine/ Quelle: YouTube

Medialer Schabernack

Aprilscherze werden auch von Medien gezielt in Umlauf gebracht. Ein Klassiker stammt etwa aus dem Jahr 1957. Damals zeigte die britische Medienanstalt BBC Fernsehbilder von einer vermeintlich erfolgreichen Spaghetti-Ernte in der Schweiz. Hunderte Zuschauer erkundigten sich darauf, wo die Pflanzen zu kaufen seien. Seitdem hat der Sender mit seinen Zuschauern mehrfach Schabernack getrieben. 2008 wollte er fliegende Pinguine entdeckt haben. Das teilweise computeranimierte Video wurde millionenfach im Internet angesehen. (red/APA)