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Abgang auf Raten: ORF-Betriebsrat Heinz Fiedler (re.), hier mit ORF-Chef Alexander Wrabetz.

Foto: APA/Schlager

Betriebsrat Heinz Fiedler hat die ORF-Geschichte mitbestimmt wie kaum ein Direktor der öffentlich-rechtlichen Anstalt. Nun wird seine Rolle auf dem Küniglberg langsam Geschichte. Der langjährige Betriebsratskaiser gab sich ein Ablaufdatum.

Nach STANDARD-Infos haben Fiedler und der ORF das bisherige Dienstverhältnis des bald 68-Jährigen am 1. April 2010 beendet, Fiedler wurde abgefertigt. Seit 1963 arbeitet er im ORF, seit 1964 ist er Betriebsrat, lange, bis 2008 leitete er den Zentralbetriebsrat. 

Der Christgewerkschafter hat in Bruno Kreiskys Rundfunkreformkommission mitgearbeitet, die zum neuen ORF-Gesetz und zur Ablöse Gerd Bachers als General 1974 führte. In allen ORF-Aufsichtsräten von 1976 bis heute zog Fiedler die Fäden, etwa bei Bachers Rückkehr 1978. Betriebsräte und vor allem Fiedler brachten bei vielen Generalswahlen die Mehrheit. Das brachte so manchem Vorteile.

Fiedler ist Hauptabteilungsleiter für Sicherheit in der Generaldirektion und zählt zu den Bestverdienern im Haus. 25 Gehälter Abfertigung sehen die alten ORF-Reglements vor. Sie soll nun mit Auslaufen von Fiedlers altem Vertrag fällig werden.

Geschichte ist Fiedler damit für den ORF noch nicht: Er bekam einen neuen Dienstvertrag, der bis Ende Jänner 2011 läuft, bestätigt er Standard-Infos - „mit einem Viertel weniger Einkommen". Seine Funktionen und Führungsjobs in Gewerkschaft, Betriebsrat, Zentralbetriebsrat und Stiftungsrat des ORF gibt er bis ins Jahr 2011 sukzessive ab. (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 2.4.2010)