Am Freitag mutiert das Porgy & Bess für eine Woche zum Nabel der Gypsy World: Die jazzige Seite der Musik der Roma und Sinti sieht sich in den Vordergrund gerückt, diesmal mit Blickrichtung Nord- und vor allem Westeuropa: Dort sind im Jahr des 100. Geburtstags Django Reinhardts die im Geiste des Quintette du Hot Club de France der 1930er-Jahre agierenden Jazzer besonders aktiv.

Neben dem aus Rumänien stammenden und seit vielen Jahren in Paris lebenden Violinisten Florin Niculescu, der zum Festival-Auftakt sein Wien-Debüt feiert, finden sich zahlreiche Gitarristen-Meister im Aufgebot: aufgeklärte Modernisten vom Schlage des Bretonen Sylvain Luc (3. 4.) ebenso wie Traditionalisten à la Angelo Debarre (4. 4.).

Während der Wiener Shootingstar Diknu Schneeberger (5. 4., mit Geiger Benjamin Schmid) nicht fehlen darf, dürfte seinem französischen Kollegen Biréli Lagrène (6. 4.) besondere Aufmerksamkeit zukommen: Das ehemalige Wunderkind hat sich jüngst mit dem Gypsy Trio wieder der Pflege der Sinti-Swing-Tradition zugewandt. Mit exzeptioneller Virtuosität! (felb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.4.2010)