Zwei französische Politiker haben das öffentlich-rechtliche France-2 geklagt. Mit einem fingierten TV-Quiz habe der Sender selbst "zur Gewalt angestachelt". "Das Spiel des Todes wollte die Pervertierung des Reality-TV zeigen, macht sich aber ungewollt zu seinem eigenen Fürsprecher", heißt es in der Klagsschrift. Ein Kandidat erhielt bei falschen Antworten vermeintlich Stromstöße.

Ein Großteil der Teilnehmer an der Sendung nahm wie berichtet die vermeintliche Bestrafung des Kandidaten bis zu tödlicher Stromstärke in Kauf. Die Kläger werfen dem Sender brutale Quotenmaximierung vor. Eine Programmverantwortliche von France-2: "Hätten wir es uns nehmen lassen sollen, ein möglichst breites Publikum anzupeilen?" Damit bestätigt sie, dass es um Einschaltquoten ging - wie den extremeren Reality-Shows. (brae, red, DER STANDARD; Printausgabe, 2.4.2010)