Auf Bauplatz 1 baut die Heimbau mit Feichtinger Architects 71 geförderte Mietwohnungen in drei Bauteilen.

Bild: Feichtinger Architects

Auf Bauplatz 2 baut das Österreichische Siedlungswerk (ÖSW) mit Architekt Adolf Krischanitz 110 geförderte Mietwohnungen mit Eigentumsoption.

Bild: www.schreinerkastler.at

Auf Bauplatz 3 entstehen drei Gebäude mit insgesamt 170 Mietwohnungen mit Superförderung, geplant von den Architekten Schindler & Szedenik für die Sozialbau.

Bild: Sebastién Scuiller

Auf den Bauplätzen 4 und 5 (Bild) baut die BAI mit dem Architekturbüro Johannes Kaufmann ein Wohnbauprojekt mit insgesamt 238 Wohneinheiten im Passivhausstandard, das auf vier Baukörpern basiert.

Bild: beyer.co.at

Auf Bauplatz 6 errichtet die ARWAG Holding mit Architekt Albert Wimmer 150 geförderte Mietwohnungen.

Bild: A. Wimmer ZT GmbH

Auf Bauplatz 7 baut ebenfalls die BAI mit den Architekten Tillner und Willinger 85 Wohnungen, darunter 29 geförderte Miet- sowie 36 geförderte Eigentumswohnungen.

Bild: ZOOM visual project

Im dritten Wiener Gemeindebezirk wird fleißig gebaut. Auch einige Großprojekte finden sich hier: Neben der Neugestaltung des Bahnhofes Wien Mitte entstanden etwa in den letzten Jahren im "Karree St. Marx" drei neue Wohnhausanlagen mit insgesamt 406 Wohnungen. Die letzten davon sollten bis zum Sommer bezugsfertig sein. "Daneben bietet das Projekt 'Eurogate' einen dritten wichtigen Impuls, von dem nicht nur der 3. Bezirk, sondern ganz Wien profitiert", erklärte der stellvertretende Bezirksvorsteher Rudolf Zabrana am Mittwoch. Die Rede ist dabei von einem einzigartigen Projekt auf den ehemaligen "Aspang-Gründen", mit dem die Stadt Wien ihre führende Position im Passivhausbau weiter ausbauen will.

Und die Dimensionen von "Eurogate" sind tatsächlich eindrucksvoll: Bis Herbst 2011 werden hier zunächst 824 Wohnungen sozusagen "am Stück" in Passivhaus-Bauweise errichtet - womit die dann größte Passivhaussiedlung Europas in Wien-Landstraße beheimatet sein wird. In einer zweiten Bauphase sollen rund 1.000 Einheiten folgen.

Fosters Masterplan

Ausgehend von einem Masterplan des Londoner Architekten Sir Norman Foster, wurde 2004/2005 ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für den nördlichen Bereich des Areals ausgeschrieben. Im Jänner 2005 empfahl das Beurteilungsgremium das Projekt von Architekt Albert Wimmer als Grundlage für die Weiterentwicklung des städtebaulichen Konzepts und die Festsetzung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes. Im März 2007 wurde vom wohnfonds_wien ein Bauträgerwettbewerb mit dem Themenschwerpunkt "Niedrigstenergie- und Passivhaus und seine typologische Weiterentwicklung im großvolumigen, urbanen Wohnbau" ausgeschrieben.

824 Wohnungen ab Herbst 2011

Fünf verschiedene Bauträger (ARWAG, BAI, Heimbau, ÖSW, Sozialbau) gingen als Sieger für die sieben Bauplätze hervor (Näheres dazu siehe links). Die Gesamtbaukosten betragen rund 103 Millionen Euro, die Stadt Wien unterstützt die Errichtung aus den Mitteln der Wohnbauförderung mit rund 36 Millionen Euro und schießt weitere 3,8 Millionen Euro an Passivhausförderung zu. Ab Herbst 2011 werden die ersten 824 Wohnungen, davon 704 geförderte, ihren Bewohnern übergeben.

"Mit der Realisierung dieses Projekts stellt die Stadt Wien einmal mehr ihre Vorreiterrolle im ökologischen Wohnbau unter Beweis. Einerseits ersparen sich die Mieterinnen und Mieter eines Passivhauses rund 230 Euro an Heizkosten im Jahr im Vergleich zu einem Niedrigenergiehaus. Andererseits profitiert auch die Umwelt, denn jede Wohnung im Passivhausstandard spart rund 500 kg an Treibhausgasen jährlich", erklärte Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) beim Spatenstich am Mittwoch.

"Hoffentlich Vorbild"

Der Grüne Wiener Gemeinderat Christoph Chorherr - "Eurogate" wurde 2005 als rot-grünes Projekt ins Leben gerufen - zeigte sich am Mittwoch erfreut über den weiteren Ausbau des Passivhausanteils in Wien: "Europas größte Passivhaussiedlung zeigt, dass der energiesparende Passivhausbau im normalen Hausbau angekommen ist. Nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für das Geldbörsl sind Passivhäuser ohne Zusatzheizung das Gebot der Stunde." Und in Richtung Ludwig sagte der Grüne Gemeinderat: "Dieses Projekt ist hoffentlich Vorbild für viele noch folgende Passivhaus-Projekte."

In Wien gibt es bereits jetzt zwölf fertige Passivhaus-Wohnanlagen mit rund 1.150 Wohneinheiten. Die Mieter eines Passivhauses könnten sich im Vergleich zu einem Niedrigenergiehaus rund 230 Euro Heizkosten im Jahr sparen. Überdies fielen eine halbe Tonne pro Wohnung weniger Treibhausgase an, unterstrich Ludwig. (map, derStandard.at, 14.4.2010)