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Foto: AP Photo/Manish Swarup

San Antonio - Das so genannte Capsaicin sorgt dafür, dass einem nach dem Genuß von Chili der Mund brennt. Ausgelöst wird dieses Brennen durch die Bindung an Rezeptoren, die in Zellen im Körper verteilt sind. Ähnliches geschieht aber auch, wenn der Körper verletzt wird, wie Forscher der University of Texas in San Antonio etdeckten. Dabei werden Capsaicin-ähnliche Stoffe - Fettsäuren namens Oxidierte Linolensäure Metaboliten (OLEM) - produziert, die über Rezeptoren den Schmerz verursachen. Blockiert man diese Stoffe, dann verschwinden selbst chronische Schmerzen.

Forschungsleiter Kenneth Hargreaves und sein Team haben nun versucht, diesen Schmerzweg zu blockieren. In Mäuseversuchen im Labor konnten die Forscher feststellen, dass beim Ausschalten eines Gens für den Vanilloid-Rezeptor (TRPV1) die Sensitivität für das Capsaicin wegfiel. In vorhergehenden Untersuchungen hatten Forscher am Barrow Neurological Institute festgestellt, dass die Vanilloid-Rezeptor-Unterfamilie der Ionenkanäle, die in der Zellmembran verortet ist, für das Schärfeempfinden von Chili verantwortlich ist.

Schmerzmittel ohne Suchtgefahr

"Mit diesem Wissen können wir die Mechanismen des Schmerzes besser verstehen", meint der Forscher. Zudem gebe es auch einen Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Schmerzmedikamente. "Wir haben eine völlig neue Familie von endogenen Capsaicin-ähnlichen Molekülen entdeckt, die auf natürlicher Weise bei Verletzungen freigesetzt werden", so der Forscher.

"Wesentlich ist zudem auch, dass wir wissen, wie wir diese Mechanismen mit Substanzen, die nicht abhängig machen, blockieren können", erklärt Hargreaves. Nun bleibe die Hoffnung, dass man mit diesen Substanzen verschiedene Arten von chronischen Schmerzen behandeln kann - vor allem jene, die bei Krebs oder bei Entzündungskrankheiten wie Arthritis auftreten. (pte/red)