Die Österreicher mögen vor allem die Begriffe "Sicherheit", "Gerechtigkeit" und "Ordnung". Die geringste Sympathie hegen sie für das Wort "Islam". Das geht aus einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS hervor, deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht worden sind.

Das Institut hat im April und Mai 1.055 repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahren ausgewählte Personen persönlich befragt. "Sicherheit" (69 Prozent), "Gerechtigkeit" (65 Prozent) und "Ordnung" (61 Prozent) erreichten dabei die höchsten Sympathiewerte, gefolgt von "Arbeit" (56 Prozent), "Heimatverbundenheit" (52 Prozent) und "Gleichheit" (51 Prozent). Mit "Multikulturell" und "Kirche" können gerade einmal 17 Prozent etwas anfangen, beim Begriff "Europäischer Union" sind es nur 15 Prozent. Die wenigsten Sympathisanten fanden sich für "Islam" (drei Prozent). Mehr können sich für "Kernenergie" (vier Prozent) begeistern, "Kapitalismus" und "Beamtentum" kamen auf jeweils fünf Prozent, "Ausländer" und "Streikmaßnahmen" auf je sechs Prozent.

Verglichen mit einer Erhebung von 1995 haben die Vokabeln "Heimatverbundenheit" (von 72 auf 52 Prozent), "Christlich" (von 40 auf 24 Prozent), "Wettbewerb" (von 33 auf 20 Prozent), "Sparen" (von 56 auf 44 Prozent) und "Beamtentum" (von elf auf fünf Prozent) Verluste an öffentlicher Wertschätzung verzeichnet. An Sympathie gewonnen haben dagegen "Gleichheit" (von 39 auf 51 Prozent), "Volksbefragung" (von 25 Prozent im Jahr 2006 auf 37 Prozent) und "Selbstständigkeit" (von 39 Prozent im Jahr 2006 auf 47 Prozent).

Die Meinungsforscher sehen in einigen der Antworten einen Zusammenhang mit Ereignissen in der jüngeren Vergangenheit: Die gesunkene Wertschätzung für "Christlich", aber auch der niedrige Sympathiewert für "Kirche" dürfte auf die Vorgänge in einigen Klöstern und das Verhalten von Klerikern zurückzuführen sein. Wahrscheinlich ist laut IMAS zudem ein Zusammenhang der Abwertung von "Sparen" mit der Wirtschaftskrise und den aufgetretenen Inflationsängsten. Der Sympathiegewinn von "Gleichheit" könnte mit dem Solidarisierungsbedürfnis der Bevölkerung in einer instabil gewordenen Welt zusammenhängen. (APA)