Vor einem Jahr, am 23. Juni 2009, hat die neue Mondsonde der US-Weltraumbehörde NASA, der "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO), den Mondorbit erreicht. Zum einjährigen Jubiläum hat die NASA "zehn coole Dinge" ausgesucht, die von den Instrumenten der Sonde bemerkt worden sind. LRO hat unter anderem die Aufgabe, bei der Suche nach sicheren Landeplätzen für künftige Mondmissionen zu helfen und potenzielle Ressourcen zu finden. Die NASA jubelte, dass die Sonde in dem einen Jahr bereits mehr digitale Informationen gesammelt hat, als jede andere Mission zu einem Planeten oder Mond zuvor.

Mit LRO war auch die Sonde "Lunar Crater Observation and Sensing Satellite" (LCROSS) beim Mond eingetroffen. Diese zerschellte im Oktober 2009 auf unserem Trabanten: Sie flog durch die beim Einschlag einer Raketenstufe hochgeschleuderte Staubwolke und schickte vor ihrer Zerstörung noch Messdaten zur Erde.

Kälte: Am Boden des Kraters Hermite entdeckten die Instrumente einen Ort, an dem es minus 248 Grad Celsius hat - die bislang kälteste Temperatur, die in unserem Sonnensystem gemessen wurde.

Foto: NASA/Goddard/University of California, Los Angeles

Mission "Apollo 11": Am 20. Juli 1969 waren die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin die ersten Menschen, die den Mond betreten haben. Bilder der LRO-Sonde zeigen den Landeplatz (im Bild links oben): die Abstiegstufe der Mondlandefähre, Spuren der Astronauten und zurückgelassene Ausrüstung.

Foto: NASA/Goddard/Arizona State University

Mission "Apollo 14": Die Astronauten der Mission, Alan Shepard und Edgar Mitchell, hätten den Krater "Cone" fast bezwungen, um am oberen Rand Gesteinsproben zu sammeln. Ihre wissenschaftliche Ausrüstung mussten sie vom Landeplatz zum Krater tragen - eine physische Herausforderung. Zudem drängte die Zeit. Die Kontrollstation brach das Vorhaben ab, ließ die Astronauten an Ort und Stelle Proben sammeln und zum Landemodul zurückkehren.

Foto: NASA/Goddard/Arizona State University

Fund: Das russische Mondmobil "Lunochod 1" landete 1970 auf dem Mond. Der Rover legte in zehn Monaten etwa zehn Kilometer zurück. Im September 1971 ging der Kontakt zum Rover verloren. Im März hat LRO das Mondmobil "Lunochod 1" entdeckt.

Foto: NASA/Goddard/Arizona State University

Karte: Die Rückseite des Mondes ist von der Erde aus nie zu sehen. LRO hat neue Details über diese Mondseite geliefert: Sie ist rauer und hat deutlich mehr Krater als die der Erde zugewandte Seite. Auf der Rückseite befindet sich der größte bekannte Einschlagkrater des Sonnensystems (das Südpol-Aitken-Becken). Das Bild verdeutlicht die Topografie der Mond-Rückseite: Die höchsten Erhebungen (bis zu 6.000 Meter) sind rot eingefärbt, die tiefsten Punkte (etwa bei minus 6.000 Metern) blau.

Foto: NASA/Goddard

Krater und Felsblöcke: Die LRO-Instrumente machen die bislang hochauflösendsten Bilder unseres Trabanten. Was bei früheren Sonden ein Pixel (Bildpunkt) war, sind bei LRO 100 Pixel, gab die NASA bekannt.

Foto: NASA/Goddard/Arizona State University

Berge: Während Gebirge auf der Erde im Verlauf von Jahrmillionen entstehen, dürften die größten Berge auf dem Mond innerhalb weniger Minuten entstanden sein - durch die Einschläge von Asteroiden und Kometen auf der Mondoberfläche.

Foto: NASA/Goddard/Arizona State University

Kanäle: Durch die Mondoberfläche ziehen sich Rillen und Kanäle, manche ähneln Flussbetten. In Hinsicht auf ihre Entstehung wird von vielen verschiedenen Mechanismen ausgegangen, darunter Magmaflüsse und Einstürze unterirdischer Lavakanäle.

Foto: NASA/JHUAPL/LSI

Gruben: Auf der Mondoberfläche finden sich riesige Löcher. LRO hat von mindestens zwei solchen Mondgruben die bislang detailliertesten Bilder gemacht. Das Foto zeigt eine Grube im "Mare Ingenii" - von der NASA "Mare Ingenii pit" bezeichnet.

Foto: NASA/Goddard/Arizona State University

Sonnenstrahlen: Da die Mondachse nur leicht geneigt ist, gibt es Gebiete, die fast fortwährend der Sonne ausgesetzt sind. LRO-Untersuchungen zufolge gibt es Orte auf dem Mond, wo im Jahr an 243 Tagen durchgehend die Sonne scheint; totale Dunkelheit gibt es nie länger als 24 Stunden. (red)

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Foto: NASA/Goddard