Nürnberg - Für ihre Metastudie haben Experten um Wolfgang Söllner vom Universitätsklinikum Nürnberg zahlreiche andere wissenschaftliche Untersuchungen ausgewertet. Dabei hat sich gezeigt, dass Depressionen und Gefühle von Hilf- und Hoffnungslosigkeit zu den Faktoren gehören, die den Verlauf bestimmter bösartiger Erkrankungen in eine unerwünschte Richtung lenken können. Dasselbe gilt für mangelnde soziale Unterstützung. Diese Negativaspekte wirken jedoch in aller Regel mit biologischen Faktoren sowie dem Allgemeinzustand der betroffenen Person zusammen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin 'Psychotherapie im Dialog'.

Konkret bedeutet das: Erkrankt ein depressiver Mensch an einer aggressiven Krebsform, könnte seine psychische Angeschlagenheit dazu führen, dass er glaubt, eine Chemotherapie nicht durchstehen zu können. Hierdurch werden die Behandlung und auch der Verlauf der Erkrankung negativ beeinflusst. Krebspatienten mit psychischen Problemen mit einer Psychotherapie zur Seite zu stehen, bringt aber laut der Studie nicht viel. Zu einem längeren Überleben oder gar zur Heilung kann die Psychotherapie offenbar nicht beitragen (sid)