Frankfurt/Main - Auf der Suche nach einer biologischen Alternative zum Hörgerät sind Forscher einen Schritt weitergekommen: Erstmals haben Wissenschafter der Universitäten in Frankfurt und Stanford (Kalifornien) aus Stammzellen Zellen gezüchtet, die in ihrer Funktion den Haarzellen im Ohr sehr ähnlich sind. Dies gab das Klinikum der Universität Frankfurt am Donnerstag bekannt.

Im Innenohr sind rund 15.000 Haarzellen für das Hören wichtig. Sind die nicht regenerierbaren Zellen etwa wegen Lärm, Medikamenten oder im Laufe des Lebens zerstört, kommt es zum Hörverlust. Die Versuche gelangen zunächst an Mäusen, bis zum Einsatz beim Menschen ist nach Forscherangaben noch viel Laborarbeit nötig.

Hörverlust

Das internationale Team um Stefan Heller von der Stanford University hatte etwa zehn Jahre lang versucht, Ohr-Sinneszellen von Mäusen zu entwickeln. Nun sei es gelungen, sowohl aus embryonalen als auch aus sogenannten iPS-Zellen neue Haarzellen zu züchten, die denen im menschlichen Ohr ähneln. Langfristig möchten die Forscher Tausende dieser Haarzellen aus Stammzellen erzeugen und neue Therapien gegen Taubheit entwickeln. (APA/red)