Klagenfurt - Der Verkauf des derzeit im Besitz der zwangsverstaatlichten Kärntner Hypo Group Alpe Adria befindlichen Nobelhotels Schloss Velden geht offenbar in die Zielgerade. Neben der italienischen "Gruppo Serramarina" ist nun auch ein Konsortium aus Österreich rund um den Immobilienentwickler Peter Nikolaus Lengersdorff (64) auf den Plan getreten, berichtet das Magazin "Format". Als Lobbyist soll Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser auftreten.

Die Italiener haben in einer ersten Runde 54,3 Mio. Euro für das Nobelhotel an den Gestaden des Wörthersees geboten, die Lengersdorff-Gruppe will bis zu 60 Mio. Euro auf den Tisch legen. Der 64-Jährige hat dazu die Schweizer Hotelkette Kempinski mit an Bord. "Es gibt eine fixe Betreiberzusage von Kempinski", wird Lengersdorff zitiert.

"Beste Lösung im Sinne Kärntens"

Laut "Format" soll Grasser im Hintergrund für Lengersdorff mitmischen und gegen die Italiener Lobbying betreiben. "Als Kärntner liegt Karl-Heinz Grasser das Hotel am Herzen und er versucht, die beste Lösung im Sinne Kärntens zu finden", so Lengersdorff.

Seitens der Bank wird betont, dass niemand bevorzugt werde. "Ich kann alle beruhigen. Das Rennen ist völlig offen. Ich will nur verhindern, dass jemand auf Kosten der Hypo ein Schnäppchen macht und danach das Objekt mit viel Gewinn weiterverkauft", erklärte Hypo-Aufsichtsratspräsident Johannes Ditz.

Laut "Format" soll die Entscheidung über den Verkauf noch im Juli fallen. Mit einem weiteren Interessenten - der griechischen Blue Note Shipping, die 71,5 Mio. Euro bieten würde - wird nicht geredet: Das Unternehmen steht auf zwei schwarzen Listen britischer Rohstoffhändler. Favorit bleiben die Italiener.

Das 100-Millionen-Euro-Projekt Schlosshotel Velden zählte zu den Lieblingsprojekten des verstorbenen Kärntner Landehauptmanns Jörg Haider. Der Ausbau der Nobelherberge war für ihn ein "Leuchtturmprojekt" des Kärntner Tourismus. Im Februar hat der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Hypo, Wolfgang Kulterer, in einem Interview eingeräumt, dass das Schlosshotel eine Fehlinvestition gewesen sei. (APA)