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Zum Schulschluss gibt es Gratiseis für Pflichtschüler in Kärnten

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Klagenfurt - FPK-Chef Uwe Scheuch zeigt sich Kärntens Pflichtschülern gegenüber spendabel. Jedem gibt der Schulreferent zum Schulschluss ein Eis aus - auf Landes-, sprich Steuerzahlerkosten. Konsumiert werden darf das Eis aber nur in Kärntner Spar-Supermärkten, berichtet die Kleine Zeitung am Donnerstag.

Und weil der Schulreferent so spendabel ist, wird die Eisverteilaktion vor den Spar-Filialen auf Plakaten mit Scheuchs Konterfei beworben. Bezahlt werde das - "no na" - von der Kärnten-Zentrale der Lebensmittelkette, heißt es. Dafür prangt auch ein Spar-Logo auf dem Plakat.

So weit, so schlecht. Gäbe es da nicht auch noch einen weiteren seltsamen "part of the game" .

In der Heimatgemeinde der politischen Brüder Uwe und Kurt Scheuch (der ist FPK-Klubobmann im Landtag), Mühldorf, wurde kürzlich eine Spar-Filiale eröffnet. Mit viel öffentlichem Geld: genau genommen 925.000 Euro.

Fast die Hälfte davon kommt aus dem Mölltalfonds, die andere aus Bedarfszuweisungen für die Gemeinde (dafür ist Koalitionspartner ÖVP zuständig), den Rest schießt die Gemeinde zu. Dem Lebensmittelkonzern, der mit rund 34.000 Mitarbeitern in 1400 Filialen Österreichs größter privater Arbeitgeber ist, bleibt folglich nur die Finanzierung der Einrichtung in der Mühldorfer Filiale. Der generöse Bürgermeister dort ist Erwin Angerer, Parteifreund von FPK-Chef Scheuch. Der hat Spar auch noch extrem günstige Mietkonditionen ermöglicht. So zahlt das Unternehmen in Mühldorf nur 20.000 Euro jährlich. Erst wenn der Umsatz ein gewisses Quantum übersteigt, klettert auch die Miete.

Aus der Spar-Zentrale in Salzburg ist zu hören, dass es sich um eine durchaus übliche Verteilaktion mit Handelspartnern handle: "Es gibt in Kärnten ja auch das Schulstartgeld, da gibt es Gutscheine, die auch in diversen Geschäften eingelöst werden. In diesem Fall können Schüler eben für einen Gutschein ein Eis in unseren Kärntner Filialen abholen" , sagt Konzern-Sprecherin Nicole Berkmann. Das Werbeplakat mit Scheuchs Konterfei werde aber nicht von Spar bezahlt. (stein, DER STANDARD, Printausgabe, 2.7.2010)