Wien - "Ja, es gibt Sie. Lesben, schwule und Transgender in der österreichischen Polizei." Die tagen seit 30. Juni im Rahmen der 5. European Gay Police Association Conference (EGPAC) in Wien, die vom Verein GayCopsAustria organisiert wird.

Akzeptanz gestärkt

"Sexuelle Orientierung darf kein Hemmschuh für die Karriere sein. Es soll sich niemand dafür verstecken müssen", betonte die SP-Nationalratsabgeordnete und ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser bei der Eröffnung. "Die Arbeit des Vereins GaycopsAustria und seines Obmanns Ewald Widi haben die Bewusstseinsbildung innerhalb der Polizei so gestärkt, dass Vorurteile minimiert und somit die Akzeptanz gestärkt wurde", so Oberhauser unisono mit dem Bundes- und Wiener Landesvorsitzenden der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität) Peter Traschkowitsch.

Auch die Grüne Europaabgeordnete Ulrike Lunacek lobte die Gay Cops für ihre Arbeit, die zu einer "angstfreieren Gesellschaft" beitrage: "In allen gesellschaftlichen Bereichen ist es wichtig, Vielfalt sichtbar zu machen. Das ist ein wesentlicher Beitrag zu Akzeptanz. Toleranz allein bedeutet nur Dulden - und das ist zuwenig." 

Kein Gay Cop bei Parade

Einen Wermutstropfen sieht Lunacek, die auch Vorsitzende der LGBT-Intergroup im Europa-Parlament ist, jedoch in der "typisch österreichisch halbherzigen Vorgangsweise", dass das Innenministerium zwar die Gay Cops-Konferenz und schwule sowie lesbische PolizistInnen in Österreich unterstützt, diese aber an der Regenbogenparade am kommenden Samstag nicht in Uniform teilnehmen lässt. Für VertreterInnen von Gay Cops aus anderen europäischen Ländern gilt diese Einschränkung nicht. 

Polizei startet Kampagne

Für die weitere Bewusstseinsbildung vor allem in der LGBT Community selbst steht eine am Donnerstag von der Wiener Polizei gestartete Kampagne unter dem Titel "Rat und Hilfe für Lesben, Schwule und Transgender": "Wir beglückwünschen die Wiener Polizeiführung zu dieser wichtigen und zeitgemäßen Kampagne", so Traschkowitsch. Sein Wunsch - "gerade im Vorfeld der Regenbogenparade am Samstag" - wäre, dass in allen ausgegliederten staatlichen und kommunalen Betrieben Diversität noch größer geschrieben wird: "Das bedeutet auch, dass es auf betrieblicher Ebene Leitbilder geben soll, die jegliche Diskriminierung untersagen." (red)