Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Gero Breloer

Granada - Besonderheiten im Gebiss liefern Kriminalisten einen verlässlichen Hinweis auf die Identität einer Person, berichten Forscher der Universität Granada in der Fachzeitschrift "Forensic Science International". "Der Zahnvergleich eines Toten mit Bildern vom Zahnarzt erlaubt eine Identifikation mit bis zu 99,9-prozentiger Sicherheit", erklärt Studienleiterin Stella Martin-de-las-Heras.

Bei Obduktionen sind auch früher schon die Zähne untersucht worden - ohne dass man jedoch sagen konnte, wie verlässlich diese Angaben für die Feststellung der Identität einer Person sind. Diesen Rückstand holten die Wissenschaftler nun auf, indem sie Gebissabdrücke von über 3.000 Menschen verschiedenen Alters untersuchten, die zu verschiedenen Zeitpunkten angefertigt worden waren.

Zuverlässigkeit und Einschränkungen

"Die Unterschiede zwischen den Zähnen von Menschen sind genügend groß, um ihren Einsatz in der Forensik zu rechtfertigen. Die Zuverlässigkeit in der Identifikation ist vergleichbar mit der wesentlich teureren und materialaufwändigeren DNA-Untersuchung", so Martin-de-las-Heras. Je mehr Abnormalitäten ein Gebiss aufweist, desto sicherer wird die Bestimmung. Einschränkungen gibt es aber bei zahnlosen Menschen sowie bei Menschen, die noch alle Zähne in einem gesunden Zustand besitzen. Hier kommt die Methode nicht in Frage.

Als Nachteil der Zahnmethode hatte man bisher die Veränderungen im Gebiss im Lauf des Lebens gesehen, wie etwa durch Zahnspangen, abgebrochene oder ausgerissene Zähne sowie andere Zahnbehandlungen. Diese Veränderungen könnten jedoch mit einberechnet werden, erklärt die Forscherin. Zu berücksichtigen habe man dabei Trends in der Zahnmedizin. "Während man Zähne früher oft zog, ersetzt man sie heute lieber. Zudem gibt es regionale Besonderheiten in der Behandlung", so die Studienleiterin. (pte/red)