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Weitere Entspannung ist angesagt - vor allem bei Männern.

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Wien - Akademiker sind derzeit die einzige Gruppe, die vom Aufschwung am Arbeitsmarkt nicht profitiert. Die Zahl der Arbeitslosen sank im August um 8,5 Prozent, selbst unter Einrechnung der AMS-Schulungsteilnehmer ergibt sich noch ein Rückgang um 5,1 Prozent. Schon im Juni und Juli waren die Zahlen rückläufig.

Bei den Uni- und Fachhochschul-Absolventen zeigt sich aber weiter ein gegenteiliger Trend. Wie schon in den vergangenen Monaten ist bei ihnen die Zahl der Arbeitslosen gestiegen - um 4,8 Prozent auf rund 12.500. Gemessen an der Gesamtzahl der Jobsuchenden - im August waren es 281.000 - macht diese Gruppe aber nach wie vor nur einen kleinen Anteil aus. Unterm Strich ist das Risiko für einen Akademiker, arbeitslos zu werden, also noch immer deutlich niedriger als für Menschen mit Pflichtschul- oder Lehrabschluss.

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Wien - Die Erholung am heimischen Arbeitsmarkt setzt sich in allen Bundesländern und in fast allen Bereichen fort. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen im August um 8,5 Prozent auf 218.398. Nicht eingerechnet sind dabei aber alle Teilnehmer von AMS-Schulungen. Deren Zahl ist noch einmal gestiegen - um neun Prozent auf fast 63.000 Menschen. Insgesamt waren also noch immer 281.000 Personen ohne Job.

Aber selbst unter Einrechnung der Schulungsteilnehmer ist die Zahl der Jobsuchenden um 5,1 Prozent gesunken. Rückläufige Zahlen hatte es bereits im Juni und Juli gegeben.

Drei Monate Rückgang sind für Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) aber noch kein Grund zur Entwarnung: "Deshalb sei mir noch etwas Skepsis gestattet. Wir sind gut unterwegs, aber ‚Hurra‘, das traue ich mir noch nicht sagen."

Sieht man sich die Berufsgruppen an, gibt es den größten Rückgang bei Metall- und Elektroberufen (minus 28,7Prozent). In den Produktionsberufen ging die Arbeitslosigkeit um 18,7 Prozent zurück.

Wie schon in den vergangenen Monaten profitieren Jüngere stärker vom Aufschwung als Ältere. Bei Personen über 50 Jahren nahm die Arbeitslosigkeit nur um 2,8 Prozent ab. Und ebenfalls auffallend:Während es bei Personen mit Lehrabschluss und Personen mit maximal Pflichtschulabschluss weniger Jobsuchende gibt, ist die Arbeitslosigkeit bei Akademikern im August neuerlich um fast fünf Prozent gestiegen. In absoluten Zahlen relativiert sich dasProblem aber wieder etwas:Die fünf Prozent entsprechen 604 Personen. Insgesamt sind rund 12.500 Akademiker beim Arbeitsmarktservice gemeldet.

Grundsätzlich hält aber der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt an. Im Sozialministerium und beim AMS sind daher bereits - wie berichtet - die Vorarbeiten angelaufen, in welchen Bereichen das AMS-Budget gekürzt werden kann.

Zurückgeschraubt wird die Eingliederungsbeihilfe, die Firmen in Form eines Lohnzuschusses bekommen, wenn sie Langzeitarbeitslose einstellen. Eingestellt wird ein ähnliches Programm (Aktion 6000), das die Einstellung von jungen Menschen mit mangelnder betrieblicher Praxis zum Ziel hatte. Reduziert wird auch der Qualifizierungsbonus, den Leute bekommen, die länger dauernde AMS-Kurse absolvieren. (go, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.9.2010)