Wien - Das Ende einer Legende: Wiens größte Videothek für fremdsprachige Filme, das Alphaville, sperrt zu. Anfang November soll endgültig die letzte Klappe für das seit 13 Jahren bestehende Unternehmen in der Schleifmühlgasse fallen. Bereits am heutigen 1. September wird mit dem Abverkauf der Bestände begonnen, wobei der Verleih noch bis Ende Oktober parallel dazu laufen soll.

Seit der Eröffnung im April 1997 war der Bestand von einst 2.000 VHS-Kassetten auf mittlerweile über 13.000 Spiel- und Dokumentarfilme sowie TV-Serien aus aller Welt und der gesamten Filmgeschichte angewachsen. "Damals war nicht daran zu denken, dass es uns mehr als fünf Jahre geben wird, und schon gar nicht, dass sich Alphaville zu einer fixen Institution im Wiener Kulturtreiben entwickeln würde", erinnerte sich Mitbegründer Georg Schneider am Mittwoch.

Aber die Situation für den klassischen Video- und Medienverleih habe sich in den letzten Jahren radikal verändert. "Die Verfügbarkeit von Inhalten ist eine ganz andere geworden, es gibt weitaus mehr Konkurrenz, sowohl durch andere Anbieter in der Stadt als auch durch digitale Kanäle, legal wie illegal", so der zweite Gründer Norman Shetler, der mittlerweile als Geschäftsführer des Gartenbaukinos fungiert. Man sei vor der Entscheidung gestanden, das Alphaville entweder als Liebhaberprojekt weiterzuführen, völlig neu zu konzeptionieren oder sich gänzlich aus der Branche zurückzuziehen. Die Entscheidung fiel nun zugunsten der letzteren Option. (APA)