Graz - Eigentlich war die Pressekonferenz der steirischen FPÖ für die Präsentation des Programmes für die Landtagswahl am 26. September gedacht, nach dem Internet-Auftritt des Anti-Minarett-Spiels auf der FPÖ-Steiermark-Homepage nahm aber dieses den Hauptteil der Veranstaltung ein. Spitzenkandidat und Abg. Gerhard Kurzmann verteidigte das Spiel, er verstehe die Aufregung überhaupt nicht, dies sei ein "Sturm im Wasserglas". Landesgeschäftsführer Georg Mayer kündigte an, jeder, der behaupte, bei dem Spiel werde geschossen, müsse mit einer Klage des Parteianwaltes rechnen. Es gebe kein Fadenkreuz, die Muezzine würden mit einer Stopptafel gestoppt.

FPÖ: Verzicht auf Schubhaftzentrum Vordernberg

Er sei der Ansicht, "lieber Sarazzin als Muezzin", so Kurzmann in Anspielmann auf den deutschen Bundesbank-Vorstand. Er wolle einer Islamisierung Europas nicht das Wort reden und er könne "das alles im Interesse vom Jugend und Frauen nicht gutheißen". Dann wandte er sich an die Frauen unter den Journalisten, ob diese denn z. B. eine Burka tragen möchten. Man wolle Herr im eigenen Haus bleiben und nicht Fremder. Kurzmann beklagte weiters, dass "der Großteil der Tageszeitungen" ein FPÖ-Inserat (mit dem Thema Islam, Anm.) abgelehnt hat, "so viel zur freien Meinungsäußerung".

An Forderungen im Zuge der Landtagwahl nannte Kurzmann wie schon beim Wahlkampfauftakt am Freitag in Leoben u.a. die Aufrechterhaltung von Spitälern, weniger Zentralismus aus Brüssel und Wien und den Verzicht auf das Schubhaftzentrum in Vordernberg, Abschiebung von ausländischen Straftätern, und mehr Exekutivpersonal. Auf die Frage, ob er denn in seiner Zeit als FPÖ-Abgeordneter im Nationalrat die Einsparungspolitik bei Exekutivpersonal nicht mitgetragen habe, antwortete Kurzmann, damals sei es darum gegangen, aus der Verwaltung und dem Innendienst "mehr Beamte auf die Straße zu bekommen". Am 9. Dezember 2004, war im Nationalrat das Sicherheitspolizeigesetz mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen worden. Damit wurden Polizei und Gendarmerie mit 1. Juli 2005 zu einem einheitlichen Wachkörper fusioniert. (APA)