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Der Mensch ist mobil und Hund' und Katz' dürfen immer öfter mit. So ein feines Plätzchen ist allerdings meist auch um viel Geld nicht zu haben.

Foto: Reuters/Scott

Dass Menschen reisen, ist schon lange nicht mehr der Rede wert. Dass der Mensch ein Herz für Tiere hat, ist auch nicht extra erwähnenswert. Dass Mensch und Tier immer öfter gemeinsam eine Reise tun, ist ein Trend, der zumindest nicht überrascht. Unkompliziert ist die Sache im Zug - manchmal etwas aufwändiger im Flugzeug. Meistens nimmt Sozialpartner Mensch den Organisationskram dabei selbst in die Hand.

Weil der Mensch seine tierischen Hausgenossen immer mehr und immer enger in den Kreis der Familienmitglieder aufnimmt, ist er aber auch immer eher bereit, für die Tierchen einiges an Kohle springen zu lassen. Und so kommt es, dass es Unternehmen wie Animal Airways gibt. Das Unternehmen tut derzeit, was sich auf einem Wachstumsmarkt gebietet: expandieren.

Die Anzahl der international verschifften Tierchen steige jährlich um rund zwei bis drei Prozent, lassen die Londoner wissen. In der Tierfracht sieht man noch einiges an Potenzial. Animal Airways nimmt die Sache gleich ganz in die Hand. Kümmert sich um den Papierkram, sucht die passende Fluglinie für Herrl und Hund zum Beispiel, oder auch für Katz und Maus und die restlichen Familienmitglieder.

Und offensichtlich werden die Hausgenossen vermehrt auch alleine auf Reisen geschickt: Vielleicht um nicht unter allzu großer Trennungsangst vom Herrchen in New York und Frauchen in München zu leiden. Über die Gründe lässt sich natürlich trefflich spekulieren. Wie dem auch sei: Tierarzt Eytan Kreiner organisiert für die Lieblinge auch Luxusreisen, wie er in einem deutschen Medium berichtet. Und der Bedarf kann sich sehen lassen: Die Businessclass für ihren Hund ließ eine seiner Kundinnen sich 70.000 Dollar kosten."

"Nur das Beste für das Tier" denken sich mittlerweile viele. Weswegen eben Katzen in professioneller Begleitung von Japan nach Angola fliegen und auch der eine oder andere Goldfisch mit zum familiären Urlaubsziel kommt. Kreiner ist mit seinem Business-Latein damit aber noch nicht am Ende. Vergangenes Jahr hat er mit seiner israelischen Firma Terminal4Pets rund eine Million Dollar Gewinn erwirtschaftet. Der Börsengang ist geplant: Um weiter expandieren zu können, kooperiert er nun mit Animal Airways. Das große Ziel: eine eigene Fluggesellschaft für Menschen und ihre Tiere zu gründen. Die soll erst in Europa Flüge anbieten, später dann weltweit.

Warum die Sache so gut ankommt, erklärt sich wohl von selbst. Die Reise soll für den Liebling höchst pfleglich verlaufen: Bequem, ökonomisch, sicher und - menschlich. Wäre doch gelacht, wenn das dem Kunden nichts wert wäre. (Regina Bruckner, derStandard.at, 1.9.2010)