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Ein Bild aus besseren Tagen: "Cedric" und Alex Kreiss vom Menzies Research Institute

Foto: AP/Menzies Research Institute

Sydney - Die Hoffnungen auf eine Rettung der vom Aussterben bedrohten Tasmanischen Teufel haben einen Rückschlag erlitten: Ein Tier mit dem Namen "Cedric", das bisher als immun gegen die grassierende Epidemie der Devil Facial Tumour Disease (DFTD) galt, wurde eingeschläfert, nachdem es doch von der Krankheit befallen wurde. Das teilten Wissenschafter des Forschungsinstituts Menzies in Hobart auf Tasmanien am Mittwoch mit.

Hintergrund

Beutelteufel (Sarcophilus harrisii), mit einer Körperlänge von über einem halben Meter die größten heute noch lebenden fleischfressenden Beuteltiere, sind auf dem australischen Festland seit Jahrhunderten ausgestorben und kommen nur noch auf der Insel Tasmanien vor. Seit 70 Jahren stehen sie unter Schutz, damit ihnen nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie ihrem größeren Verwandten, dem - soweit bekannt - 1936 endgültig ausgestorbenen Beutelwolf.

Doch helfen Verbote gegen Giftfallen oder Abschuss wenig, seit eine Bedrohung anderer Art aufgezogen ist: DFTD wurde 1996 entdeckt, der Bestand der Beutelteufel ging seitdem um 70 Prozent zurück. Die Krankheit wird übertragen, wenn die aggressiven Räuber einander beißen. Es bilden sich große Gesichtstumore, die die Tiere an der Nahrungsaufnahme hindern und sich in weiterer Folge auf den gesamten Körper ausbreiten.

Hoffnung zunichte gemacht

Versuchstier "Cedric" galt bislang als Hoffnungsträger: Die Forscher in Hobart injizierten ihm  und seinem Halbbruder "Clinky" vor drei Jahren Krebszellen. "Clinky" bekam einen Gesichtstumor, "Cedric" schien die Zellen aber abwehren zu können: Dass eine Immunreaktion verzeichnet wurde und sich kein Tumor bildete, gab der Hoffnung Auftrieb, "Cedric" könnte bei der Entwicklung eines Impfstoffs helfen. Als man ihm 2008 eine andere Form der Krebszellen injizierte, erkrankte das Tier. Die Tumore wurden entfernt, und "Cedric" schien sich zu erholen. Röntgenaufnahmen zeigten vor zwei Wochen aber, dass sich der Krebs auf die Lunge des fünf Jahre alte Beutelteufels ausgebreitet hatte. Es sei keine Behandlung mehr möglich gewesen - um "Cedric" nicht weiter leiden zu lassen, habe man ihn eingeschläfert, sagte Forscher Alex Kreiss. (apn/red)