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Ex-Bankchef Wolfgang Kulterer ist per Ende August aus dem Vorstand der Flick-Privatstiftung zurückgetreten.

Foto: APA/Gert Eggenberger

Rücktritt auf eigenen Wunsch – Helmut Elsner will mit Fußfessel nach Hause.

Wien – Wolfgang Kulterer, der ehemalige Chef der Kärntner Hypo Alpe Adria, hat eine reputierliche Funktion zurückgelegt. "Auf eigenen Wunsch" ist er per 31. August aus dem Vorstand der Flick-Privatstiftung ausgeschieden, teilte Wolfgang Lohr, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, am Mittwoch mit. Kulterer sitzt seit genau zwei Wochen in Klagenfurt in Untersuchungshaft, gegen ihn wird unter anderem wegen des Verdachts der Untreue ermittelt, und es gibt den Verdacht der Bildung einer kriminellen Organisation. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Anfang dieser Woche wurde die U-Haft verlängert, Kulterer, der von Anwalt Ferdinand Lanker vertreten wird, hat auf eine Beschwerde gegen diese Entscheidung verzichtet. Die ersten 24 Stunden seiner Inhaftierung verbrachte er übrigens in prominenter Gesellschaft: Er saß mit dem Kärntner Ex-AvW-Chef, Wolfgang Auer-Welsbach, in einer Zelle.

Der Ex-Banker wurde im Herbst 2006 in den Vorstand der Flick-Privatstiftung berufen (Stifter waren neben dem inzwischen verstorbenen Industriellen Friedrich Karl Flick dessen Frau Ingrid und deren beiden Kinder), er soll vor allem das Vertrauen Ingrid Flicks genossen haben. Die Organe der Stiftung haben den Rücktritt angenommen, der Verwaltungsrat der Stiftung hat nun acht Wochen Zeit, einen Nachfolger für Kulterer zu finden.

Eine von Kulterers letzten Aktivitäten für die Flick-Stiftung war der Erwerb einer ansehnlichen Liegenschaft in der Wiener Innenstadt, der ehemaligen Girozentrale am Schubertring. Aus dem Gebäudekomplex gleich neben demStadtpark wird ein Luxushotel (Shangri-La). Vorausgesetzt die jetzigen Eigentümer und Projekterrichter (BAI) erfüllen alle im bereits unterschriebenen Kaufvertrag fixierten Bedingungen, wird die Flick Stiftung künftig die Eigentümerin sein.

Elsner beantragt Fußfessel

Erwartbare Neuigkeiten gibt es bei Österreich prominentestem Untersuchungshäftling, Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner. Er wird diese oder nächste Woche eine elektronische Fußfessel beantragen, teilte sein Verteidiger, Jürgen Stephan Mertens, am Mittwoch mit. Die Entscheidung darüber obliegt dem zuständigen Haftrichter im Wiener Straflandesgericht, Christian Böhm. (APA, gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.9.2010)