Washington - Unter Vermittlung der USA unternehmen Israel und die Palästinenser in Washington einen neuen Anlauf, um in direkten Gesprächen die Möglichkeit einer Friedenslösung auszuloten. Die Streitpunkte bestehen bereits seit Jahrzehnten:

  • Palästinenser-Staat: Im Westjordanland und dem Gazastreifen wollen die Palästinenser ihren eigenen unabhängigen Staat errichten. Israel will jede Bedrohung seiner Sicherheit vermeiden und fordert die Entmilitarisierung sowie die Kontrolle des Luftraums und der Außengrenzen.
  • Grenzverlauf: Die Palästinenser wollen ihren Staat innerhalb jener Grenzen errichten, die bis zum israelisch-arabischen Krieg 1967 Bestand hatten. Israel lehnt dies ab und möchte zumindest einige Teile der besetzten Gebiete dauerhaft dem eigenen Territorium zuschlagen.
  • Jerusalem: Israel eroberte den arabischen Ostteil der Stadt 1967, annektierte ihn später einseitig und erklärte Jerusalem zu seiner "unteilbaren" Hauptstadt. Die Palästinenser verlangen den arabischen Ostteil kategorisch als Hauptstadt für ihren eigenen Staat.
  • Siedlungsbau: Seit der Eroberung der Palästinensergebiete 1967 treibt Israel den Bau jüdischer Siedlungen voran, um seinen Anspruch auf das Land zu untermauern. Auf Druck der USA hat Israel einem begrenzten Baustopp bis 26. September zugestimmt. Die internationale Gemeinschaft betrachtet diese Siedlungen als illegal.
  • Flüchtlinge: Etwa vier Millionen Palästinenser leben derzeit in verschiedenen arabischen Ländern; viele von ihnen sind Nachkommen der Palästinenser, die im Zuge der Gründung des Staates Israel 1948 geflohen waren. Israel sieht in einem Rückkehrrecht eine Existenzbedrohung für den jüdischen Charakter des Staates.
  • Kontrolle der Wasserressourcen: Israel beansprucht 80 Prozent des Grundwassers im Westjordanland. Wegen Wassermangels und ihrer schnell wachsenden Bevölkerung fordern die Palästinenser eine gerechtere Aufteilung der Ressourcen. (APA)