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Die Post bringt allen was, doch nicht immer alles

Foto: APA/HARALD SCHNEIDER

Wien - Wer im Inland Ferien macht, aber für Behörden, Versandfirmen und sonstige Nutzer des postalischen Weges nicht aus der Welt sein will, schließt im Regelfall einen Nachsendeauftrag ab. Um 7,90 Euro - sollen auch Pakete nachgeschickt werden: 9,90 Euro - wird der gesamte Briefkasteninhalt dann an die vorübergehende Urlaubsadresse weitergeleitet. Theoretisch zumindest.

In der Praxis nämlich ist dieser Service "außerhalb der Regelzustellung", wie Post AG-Pressesprecher Stephan Fuchs ihn nennt, pannenanfällig. Etwa, was die Palette der tatsächlich nachgesendeten Poststücke angeht, wie in einem dem Standard zugetragenen Fall.

RsB-Brief hinterlegt - aber nicht am lokalen Postamt

"Wir hatten den Nachsendeauftrag inklusive Pakete unter anderem deshalb abgeschlossen, weil wir auf einen für uns wichtigen behördlichen RsB-Brief warteten. Eine Woche kamen viele bunte Werbezettel und einige Postkarten von Freunden aus dem Urlaub - aber keinerlei Behördenschreiben", schildert die betroffene Wienerin, die in Niederösterreich urlaubte. Umso erleichterter war sie, als in Urlaubswoche zwei ein gelber Benachrichtigungszettel für ein Behördenschriftstück aus dem Postkasten lugte. Und tatsächlich: "Auf dem Zettel stand, dass ein RsB-Brief hinterlegt sei - aber nicht am lokalen Postamt, sondern in Wien."

Telefonische Nachforschungen folgten: "Ja, der Brief liegt bei uns", hieß es am Wiener Heimatpostamt - und nicht nur das Behördenschreiben, auch mehrere Pakete. "Die Pakete wurden nach unserer Rückkehr in Wien zugestellt, den RsB-Brief mussten wir abholen, mit drei Wochen Verspätung", schildert die Betroffene

Reihe von Beschwerden

Bei der Post AG weist Pressesprecher Stephan Fuchs auf "acht Millionen Poststücke täglich" hin, die österreichweit transportiert würden. Da komme es, zumal im Sommer, vereinzelt eben zu Problemen. Bei der Arbeiterkammer und dem ORF-Konsumentenmagazin Help weiß man hingegen von einer ganzen Reihe Beschwerden. (Irene Brickner, DER STANDARD Printausgabe 2.10.2010)