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Computerspiel "Moschee baba": Das Abknallen von Muslimen ist auch ausgesprochenen Konservativen zu viel.

Foto: APA/Schlager

Na gut, immerhin etwas. Der steirische Diözesanbischof Egon Kapellari hat sich, kaum war das Verhetzungs-Computerspiel der steirischen FPÖ thematisiert, mit klaren Worten dagegen gewandt. Dadurch sei "das Zusammenleben religiöser Glaubensgemeinschaften in der Steiermark gefährdet". Die katholische Kirche hat somit schnell, klar und hart auf eine üble Verhetzung im steirischen Wahlkampf reagiert. Ebenso schnell der Grazer VP-Bürgermeister Siegfried Nagl, der das Anti-Minarett-Spiel als "geschmacklos" und "dumm" bezeichnete. Nagl empfahl überdies den Verantwortlichen von der steirischen FPÖ - inklusive Parteichef Heinz-Christian Strache -, sich aus der Politik zu verabschieden. Angesichts des eher konservativen Klimas in der Steiermark sind beide Äußerungen bemerkenswert, zumal auch in der ÖVP manche noch mit einer Koalition mit der FPÖ liebäugeln.

Immerhin. Das Abknallen von Muslimen im Computerspiel "Moschee baba" ist auch ausgesprochenen Konservativen zu viel. Dieses Spiel wurde vom FP-Spitzenkandidaten Gerhard Kurzmann auf die FP-"Heimseite" gestellt (Besucher Mittwoch 15 Uhr: 56.000). Kurzmann ist ein Bewunderer der Waffen-SS, die ein Hauptinstrument für den Völkermord im Osten war. Der Befund wird immer klarer: Die Strache-FPÖ wird mehr und mehr von ganz rechts außen beherrscht. Zum Glück merken das auch manche Konservative. (Hans Rauscher, DER STANDARD/Printausgabe, 2.9.2010)