Berlin - Fliegen dürfte in Deutschland schon bald teurer werden. Die deutsche Regierung beschloss einen Gesetzentwurf, wonach Tickets ab dem kommenden Jahr mit einer Steuer belegt werden. Für Flüge innerhalb Europas und nach Nordafrika sind dann acht Euro fällig, für Mittelstreckenflüge bis 6000 Kilometer sind es 25 Euro und für Langstreckenflüge 45 Euro pro Ticket. Die Steuer wird fällig für alle Flüge, die ab sofort für das kommende Jahr gebucht werden.

"Auf den Fluggast übergewälzt"

Die Ticketabgabe ist Teil des Sparpakets der deutschen Regierung und soll Einnahmen von jährlich einer Milliarde Euro bringen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) geht davon aus, dass die Steuer von den Fluggesellschaften "auf den Fluggast übergewälzt" werde.

Je nach Entfernung

Für die Eingruppierung des Landes ist jeweils die Entfernung des größten Flughafens des Ziellandes vom Flughafen Frankfurt am Main entscheidend. Acht Euro pro Ticket soll sie für Flüge innerhalb Deutschlands und Europas betragen. Auch nach Tunesien und Marokko sind acht Euro pro Flugticket vorgesehen. Genauso fällt ganz Russland unter die Kurzstreckenflüge, egal ob die Reise nach Moskau oder in den fernen Osten des Landes geht. Auch für Flüge auf die Kanaren werden nur acht Euro fällig, obwohl die Inseln mehr als 2.500 Kilometer entfernt sind.

Für Mittelstreckenflüge zwischen 2.500 und 6.000 Kilometern beträgt die Ticketsteuer 25 Euro. Diese Flüge reichen im Süden bis fast zum Äquator und im Osten bis nach Pakistan und Kasachstan. Für alle weiteren Flüge, also etwa nach Amerika, nach Fernost, in das südliche Afrika oder nach Australien, wird pro Ticket künftig ein Mehrpreis von 45 Euro fällig.

Mit der nun beschlossenen Regelung werden Langstreckenflüge stärker belastet als ursprünglich geplant. Zu Beginn hatte das Finanzministerium geplant, auf Kurzstrecken 13 Euro pro Ticket zu verlangen, auf Langstrecken 26 Euro. (APA)