Suchergebnisse werden mit Chrome Instant bereits während dem Eintippen in die "Omnibox" dargestellt.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Die "Instant"-Funktion klappt auch mit anderen eingetragenen Suchmaschinen, im Beispiel etwa mit der Wikipedia.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Als der Suchmaschinenkonzern Google vor kurzem seine Echtzeitsuche "Instant" startete, war die erste Frage, die aus dem Auditorium der anwesenden JournalistInnen kam: "Wann wird das Ganze in den Browser Chrome integriert". Immerhin verwendet wohl ein ein bedeutender Teil der Internet-Community gar nicht mehr die Google-Startseite, sondern nutzt die Browser-integrierte Anbindung an das Service, um Suchanfragen abzuschicken. Die Vorzüge von "Google Instant" bekommt man auf diesem Weg allerdings bislang gar nicht mehr zu sehen.

Experimentell

Googles Antwort war relativ vage, "in den nächsten Monaten" hieß es damals, ein Versprechen, das man nun aber übererfüllen kann. So ist in den aktuellsten Builds der Open-Source-Basis von Google Chrome - Chromium - eine erste, experimentelle Version eines entsprechenden Features gelandet, wie GoogleWatchBlog aufgespürt hat. Dabei werden die Suchanfragen direkt während dem Eintippen laufend aktualisiert, eine Funktion, die das Gesuchte schneller auffinden lassen soll.

Unterschiede

Das aktuelle Experiment kennt dabei allerdings noch eine bedeutende Einschränkung, fehlt hier doch eines der Kern-Features von Instant: Die automatische Einschätzung dessen, was die NutzerInnen eintippen werden, statt dessen wird derzeit stur nach den bislang eingetippten Buchstaben gesucht. Auch die Autovervollständigung von Suchbegriffen mithilfe der Tab-Taste klappt momentan noch nicht. Umgekehrt hat Chrome Instant aber auch einen wichtigen anderen Vorteil: Die Funktion klappt mit allen eingetragenen Suchmaschinen, so wird denn etwa noch beim Laden bereits der entsprechende Artikel auf Wikipedia geladen.

Diese "Instantisierung" klappt auch mit oft genutzten Seiten, wer dann etwa die Buchstaben "der" eintippt, bekommt direkt die Startseite von derStandard.at präsentiert. Ob man dieses Feature auf Dauer beibehalten wird, bleibt aber wohl abzuwarten, immerhin wird dies wohl nicht überall auf uneingeschränkte Begeisterung stoßen. Breit umgesetzt könnte dies den gesamten Internet-Traffic deutlich erhöhen - und vor allem auch die Server von Seiten, die nur mal so im "Vorbeigehen" aufgerufen werden, zusätzlich belasten.

Disclaimer

Gerade angesichts dieser Beschreibung sollte aber nicht vergessen werden, dass es sich dabei derzeit noch um ein Experiment von Google handelt, also noch unklar ist, in welcher Form "Chrome Instant" es später mal fix in den Browser schafft. Wer das Ganze selbst ausprobieren will, muss den auch noch einige virtuelle Hürden überwinden: Zunächst bedarf es eines aktuellen Builds des oben bereits angesprochenen Chromium. Nach dem Start muss "Instant" zudem noch manuell aktiviert werden, dies lässt sich auf der erst unlängst eingeführten Experimentalseite unter about:labs vornehmen. Auch ist Chrome Instant derzeit nur in der Windows-Version des Browsers enthalten, in die anderen Ausgaben der Software will man die neue Funktion erst dann integrieren, wenn man die wichtigsten "Ecken und Kanten" ausgebügelt hat. (apo, derStandard.at, 19.09.10)