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Die Arbeitslosenstatistik des Monats September besagt Entspannung am Arbeitsmarkt. KritikerInnen verweisen auf die Qualität der Jobs.

Foto: APA/Peter Endig

Wien - Die Freude über den Rückgang der Arbeitslosigkeit im September hält sich bei den Oppositions-Parteien "in Grenzen". Denn die Statistik verschleiere, dass in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem die Zahl der Teilzeitstellen, hauptsächlich durch Frauen besetzt, und Leiharbeitsplätze gestiegen sei, kritisiert die Arbeitnehmersprecherin der Grünen Birgit Schatz.

Auch dass immer noch 38.000 Jugendliche ohne Job sind, sei ein großes Problem. Die Regierung habe es verabsäumt strukturell in den Arbeitsmarkt einzugreifen. Dadurch bleiben Jugendliche, Frauen und schlecht ausgebildete Personen auf der Strecke. Die Zahl der Jobs, die so schlecht bezahlt sind, dass man davon nicht leben könne, nehme zu. Für BZÖ-Wirtschaftssprecher Robert Lugar geben die aktuellen Zahlen ebenfalls keinen Grund zur Freude. Dieser Aufschwung sei nicht selbsttragend.

Qualität der Jobs fragwürdig

Arbeiterkammer-Präsident (AK) Herbert Tumpel und ÖGB-Arbeitsmarkt-Sprecher Rudolf Kaske begrüßen die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt. Sie warnen jedoch vor Einsparungen zu Lasten der Beschäftigten. Es sei jetzt wichtig Geld für Zukunftsinvestitionen locker zu machen, so Kaske. Das Arbeitsmarktservice (AMS) müsse weiterhin genügend Geld für Qualifizierungsmaßnahmen zur Verfügung haben. Der Einsatz des Sozialministers habe sich gelohnt, so Tumpel. Trotzdem müsse aber alles unternommen werden, um noch mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen. Er fordere daher, dass die Qualifizierungsmaßnahmen für alle fortgeführt werden.

Dem Arbeitsmarktservice (AMS) steht für das kommende Jahr ein Budget von 950 Mio. Euro zur Verfügung, das sind um 72 Mio. Euro weniger als im Jahr davor, aber deutlich mehr als 2008. Kürzungen soll es zum Beispiel bei Sonderprogrammen der Eingliederungsbeihilfen wie die "Aktion 6000" geben. Beendet werden sollen auch die Metaller-Ausbildungsprogramme und regionale Qualifizierungsprogrammen. (APA)