Der Menschenrechtsanwalt Juan Ernesto Mendez.

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Genf - Der Argentinier Juan Mendez wurde am Donnerstag vom UN-Menschenrechtsrat in Genf zum Nachfolger des bisherigen Sonderberichterstatters über Folter, des Österreichers Manfred Nowak, ernannt. Das Mandat des renommierten Leiters des Wiener Boltzmann-Instituts für Menschenrechte und Trägers des Kreisky-Menschenrechtspreises, läuft nach sechs Jahren ab.

Der 65-jährige Menschenrechtsanwalt Mendez wurde während der argentinischen Militärdiktatur in eineinhalbjähriger Haft selbst gefoltert. Amnesty International betreute den politischen Gefangenen damals. Bis 2007 war er UN-Sonderberater des Generalsekretärs für Völkermord-Prävention.

Mendez lebt seit den späten 1970er-Jahren in den USA und unterrichtete unter anderem Recht an der Universität von Georgetown, der Johns Hopkins University und in Oxford.

Der UN-Menschenrechtsrat verurteilte am Donnerstag zudem religiöse Intoleranz. Zuvor hatte Pakistan einen Resolutionsentwurf zurückgezogen, der gegen jeden Aufruf zu religiös motiviertem Hass sowie die öffentliche Verbrennung des Korans in den USA gerichtet war. Eine von den USA eingebrachte Resolution zur Schaffung des Mandats eines Berichterstatters für die Versammlungsfreiheit wurde ohne Abstimmung gutgeheißen. (dpa, raa/DER STANDARD, Printausgabe, 2.10.2010)