Am Beispiel Nordkorea: Viel weiß man nicht über den Sohn des großen Führers, aber das hat gereicht. Wir kündigten einen Kim jung-ul als künftigen starken Mann des wunderlichen Staates an. Die Hoffnung des kommunistischen Nordens heißt jedoch Kim jung-un - zumindest so viel ist ja bekannt, und wenigstens das soll richtig sein.

Über den steirischen FPÖ-Spitzenkandidaten Gerhard Kurzmann glaubt man dagegen mehr als genug zu wissen. Nicht jede Information zur Person war jedoch korrekt. Kurzmann ist nicht 53 Jahre alt, er wurde im Jahr 1953 geboren und ist damit 57 Jahre alt. Er hat zwar eine Lebenspartnerin, ist aber, anders als angegeben, nicht verheiratet. Auf solchen Privatangelegenheiten soll man nicht herumreiten, bei selbsternannten Rettern des christlichen Abendlandes darf man es aber erwähnen.

Auf seltsame Werbemittel, wie das "Moschee baba"-Spiel eines war, haben die Freiheitlichen freilich kein Alleinvertretungsrecht. Wiens Grüne können gut mithalten. Sie brachten einen Zettel zur Verteilung, auf dem sie sich mit der Asylpolitik von Innenministerin Maria Fekter beschäftigen - eine ergänzende Zeichnung weist auf Stalin, Hitler, Mussolini und Pinochet als Ratgeber hin. Das hat uns irritiert, wir haben von ei- nem fraglichen Flyer geschrieben. Fraglos war ein Flugblatt mit fragwürdigem Inhalt gemeint.

Eine etwas fragwürdige Wortschöpfung lag auch vor, als wir über eine Dame schrieben, die als Chefstuardess bei Panam gearbeitet habe. Womöglich hat die Stewardess ja aber Herrn namens Stuart umsorgt.

Es war vielleicht ein Spiel mit der Sprache, bei uns wird ja öfter etwas auspropiert. Nicht immer geht Probieren über Studieren. Siehe auch: "Araber platzen in IAEO mit Israel-Resolution ab." Sie sind einfach abgeblitzt.

Solche Sachen können einem gestohlen bleiben? Vorsicht, das kann einen ganz anderen Verlauf nehmen. Wir schrieben zuletzt darüber, wie es wäre, "wenn man Diebstähle von Beschäftigten aufklären wollte". Die Sicherheitsfrage wird von der Politik offenbar ganz zu Recht ins Zentrum gestellt, wenn jetzt schon ganze Beschäftigte gestohlen werden. Da lässt sich dann selbstverständlich nicht mehr klären, ob durch die Beschäftigten etwas entwendet wurde. (Otto Ranftl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 02.10.20109