Bild nicht mehr verfügbar.

Vladimir Sorokin, hier als Gast in Mexiko

Foto: APA/EPA/Jorge Nunez

Moskau - Der kremlkritische russische Skandalschriftsteller Vladimir Sorokin (55) ist zum ersten Mal in seiner Heimat mit einem Literaturpreis ausgezeichnet worden.

Zwar ist der so bezeichnete Gorki-Preis samt Dotierung von 25.000 Euro eine italienische Erfindung, dass aber Sorokin damit im Moskauer Puschkin-Museum für sein Schaffen ausgezeichnet wurde, werteten russische Medien am Freitag als Sensation. Immerhin hatten kremltreue Jugendliche ihm schon Pornografie vorgeworfen und seine im Westen gern gelesenen Werke öffentlich verbrannt. Auch Morddrohungen gab es.

Die russische Zeitung "Moskowski Komsomolez" nannte den Autor zwar in ihrer Freitagausgabe einen Revolutionär - einen, der auf der Suche nach neuen literarischen Formen ist. Allerdings könne das Gros der Russen weiter wenig anfangen mit dieser Moderne.

Sorokin, der kürzlich im Rahmen der "Klangspuren Schwaz" in Innsbruck las und am Freitag bei einem Empfang in der Deutschen Botschaft in Moskau zum Tag der Deutschen Einheit erschien, sagte, er sei zufrieden, erstmals in seiner Heimat eine Auszeichnung zu bekommen. (APA)