Berlin - Stickige Sommer und stürmische Winter: Die Erderwärmung wird das Klima in Europa je nach Jahreszeit unterschiedlich beeinflussen. Dies prognostiziert der Klimaforscher Paul O'Gorman vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Fachblatt "PNAS". Der Wissenschafter analysierte für den Zeitraum von 1981 bis 2000, wie sich die Energiemenge in der Atmosphäre auf die Intensität von Stürmen auswirkt. Daraus erstellte er dann mit verschiedenen Klimamodellen eine Prognose für das weitere 21. Jahrhundert.

Resultat: Die mittleren Breiten der Nordhalbkugel werden im Winter von besonders heftigen Unwettern heimgesucht. Im Sommer droht dagegen häufiger eine Flaute. Da Luftströmungen die Konzentration von Schadstoffen verhindern, bedeutet das gerade für die Ballungsgebiete mehr Smog. Soweit die klare Tendenz - wie stark der Effekt allerdings sein wird, muss der Klimaforscher offen lassen: Dies hänge davon ab, wie schnell das Eis in der Arktis abschmilzt.

Ganz anders die Situation auf der Südhalbkugel: Für diese Hemisphäre prognostiziert O'Gorman ganzjährig heftigere Stürme. Die Folgen des Klimawandels hängen demnach davon ab, welcher Teil der Atmosphäre besonders stark betroffen ist. Heizt sich eher die untere Schicht auf, so zirkuliert die Luft stärker. Aber auf der Nordhalbkugel hingegen erwärmen sich im Sommer vor allem die oberen Schichten, was die Luftmassen stabilisiert. (APA/red)